Kunstförderpreise in Augsburg verliehen

Kunstförderpreis Augsburg 2006

Gestern abend wurden im Augsburger Goldenen Saal des Rathauses der Augsburger Kunstförderpreis verliehen. Vier AugsburgerInnen konnten sich dabei über Auszeichnungen freuen. In der Sparte Architektur wurde der Augsburger Architekt Oliver Wolfinger, im Ballett die außerordentlich begabte Chantal-Julie Fink und in der Bildenden Kunst gleich zwei Menschen ausgezeichnet: Kathrin Ahlt (derzeit Düsseldorf) und Benjamin Appel (derzeit Karlsruhe).

Dieses Jahr durfte ich die Preisverleihung moderieren. Im Goldenen Saal. Wow. Kein leichter Raum, furchtbares Echo und für einen Slam Master ein ungewöhnliches Publikum… Dennoch war es ein toller Abend mit hervorragenden Künstlern, die diesen Preis wirklich verdienten!

Die Stadt Augsburg vergibt seit dem Jahr 1958 – damals noch ausschließlich in der bildenden Kunst – einen Kunstförderpreis. Im Laufe der Zeit sind mehr und mehr Sparten hinzugekommen: 1970 Musik, 1980 Literatur, ein Jahr später Architektur und dann seit 1987 die Sparte Ballett.

Die Richtlinien für die Vergabe des Kunstförderpreises besagen: „Sinn und Zweck des Preises ist es, außergewöhnliche, künstlerische Begabungen auf den Gebieten der Architektur, des Balletts, der Bildenden Kunst, der Literatur und der Musik anzuerkennen und ihre künftige Entwicklung auch in finanzieller Hinsicht zu fördern.“ Dieses Jahr ist der Preis mit stolzen 4800 Euro dotiert – und ich würde sagen, damit lässt sich doch schon allerhand anfangen, oder?

„Die Bewerber müssen entweder im Raum Augsburg geboren sein ODER bei Ablauf der Bewerbungsfrist mindestens drei Jahre ihren Wohnsitz im Raum Augsburg haben.“ Zudem gelten Altersbegrenzungen…

Wie man erkennen kann, wurde dieses Jahr in zwei Sparten KEIN Preis verliehen – sowohl in der Sparte Musik als auch Literatur. Der Bereich Musik war ausgeschrieben für die Sparte “Interpreten Gesang”. In diesem Bereich hat sich kein Teilnehmer gemeldet, es erfolgte daher keine Jurierung. Ob das an der drohenden Schließung der Musikhochschule Augsburg-Nürnberg liegt, ist natürlich jetzt noch nicht absehbar. Schon jetzt fangen ja Musikstudenten schon an, Augsburg zu meiden. Beim drohenden Wegfall der Musikhochschule werden dann auch viele eigenständige künstlerische Projekte und Konzerte wegfallen und Augsburg wird um mindestens 250 junge Künstler ärmer werden.

Auch in der Literatur gab es dieses Jahr keine Auszeichnung. Zwar gab es hier Bewerbungen – ganze vier Autorinnen und Autoren hatten sich gemeldet – jedoch konnte die Jury sich nicht zu einem Entschluss durchringen. Die Jury sah zwar viele positive Ansätze dennoch wählte sie den weitaus unpopuläreren Weg. “Die folgende Entwicklung der Autorinnen und Autoren”, – so die Jury – “wird aber sehr aufmerksam verfolgt werden”.

Mehr Informationen zu den Preisträgern auf der Webpage der Stadt Augsburg.

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