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Zweite Vorrunde: Kommt immer darauf an, was man daraus macht…
Finale: Giftmüll in der Wohngemeinschaft
Der Teamtext „Rent a Terrorist“ der tExtremisten:
In ihrem ersten abendfüllenden Programm „Bombenstimmung“ verwöhnen sie wirklich das Publikum mit Sahnestücken der Slam-Poetry, von humorvollen Kurzgeschichten bis hin zur performten Lyrik-Brettern. Ihre Team-Texte zu aktuellen und politischen Themen strotzen nur so vor verbalem Sprengstoff. Aber auch ihre Solo-Texte waren genial.
Peter Parkster – „Urlaub“:
Michael Jakob – „Wie das Ende der Menschheit durch genmanipulierte Killerkartoffeln eingeleitet wurde“:
Michael Friedrichs startete den Reigen mit der amüsanten Geschichte des Studentens Kurt, der in Heidelberg seine Unschuld verlor, während der Ehegatte der Gespielin vor der Tür stand und klopfte. Moritz Neumeier aus Kiel ging es ähnlich – „In zwei Stunden bloß“ schrieb er: „Habe Liebe gesucht und Dich gefunden“. -Neumeier hatte es übrigens beim German International Poetry Slam 2009 in Düsseldorf ins Halbfinale gebracht. Cornelia Koepsell verstand es brilliant in ihrer Kurzgeschichte „Schizo“ sich in zwei Figuren aufzuspalten. Die Eine, die fleißig zur Arbeit geht und sich am Gehaltsscheck erfreut – und die Andere, die es hasst, sich zur Arbeit zu schleppen und die am Liebsten einfach liegenbleiben würde. Sulaiman Masomi (Paderborn) erfreute das Publikum mit seiner Story „Ich weiß ES“. Diese kurze SMS an seine Mitmenschen geschickt, verleitet diese zu überraschenden Geständnissen. Auch sein „Ein Kanake sieht rot“ kam blendend an und so zog er ins Finale ein.
Die zweite Runde wurde von dem Müncher Journalisten und Kabarettisten Peter Wagner eröffnet. Schon als Kind sammelte er Autogrammkarten (hier noch von bayerischen Ministerpräsidenten und Erich Honnecker) – aber als Erwachsener ging er auf die wirklich großen Fische los: Barack Obama. Der Text dieser ürbigens wahren Geschichte ist hier nachzulesen. Alexander Ratschinskij begab sich mit einem Gedicht auf eine Reise durch Raum und Zeit bei der er Persönlichkeiten der Weltgeschichte besuchte („Raus hier!“). Michael Jakob musst traurigerweise erleben: „Irgendwo ist immer ein Haken“. Schließlich fand Nils Rusche die Lösung für all die Probleme in der Welt: Wir müssten alle einfach nur mehr Rückengraulen! Michael Jakob wurde vomPublikum ins Finale geklatscht.
Das Finale: Schnell, laut & saugut
Sulaiman gegen Michl – was für ein Stechen im Finale! Sulaiman legte los mit „Wenn ich was zu sagen häääätt!“ – dann würde alles besser. Michael Jakob zog mit seiner „Struwwelpeter 2.0“-Serie nach. Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, das Sulaiman für sich entschied! Er bekam den Büchergutschein von Bücher Pustet sowie die Flasche Champagner. Der Preis für die beste lokale Slam-Leistung ging an Cornelia Koepsell – sie gewann den von boesner Künstlerbedarf gestifteten Preis. Der nächste Poetry Slam ist wieder im neuen Jahr, am 8.1.2010 – alle Termine unter www.slam-augsburg.de.
Im Rahmen der Grünen Slam-Tournee fand die Auftaktveranstaltung in München am 18.09. in der Registratur statt. Hier war dann auch Michael Jakob, einer der vier Slammer der festen Besetzung mit dabei. Wer die fränkische Slam-Szene kennt, dem ist Michael Jakob sicherlich ein Begriff. Der Organisator der fränkischen Meisterschaften kann auf über 40 Siege bei verschiedenen Poetry Slams zurückblicken, u.a. bei der Darmstädter Dichterschlacht, dem größten Poetry Slam Europas. Bei den folgenden Veranstaltungen stießen dann ab dem 20.09. im Raabe’s Wirtshaus in Steinbach am Wörthsee Wolf Hogekamp, Stefan Dörsing und Almuth Nitsch von Kerry hinzu. Auf der Bühne standen sie dann am 25.09. in der Kofferfabrik in Fürth sowie am 26.09. im Augsburger Striese.
Zu den Slammern: Der in Berlin-Kreuzberg lebende Poet Wolf Hogekamp ist ein Pionier der deutschen Poetry-Slam-Szene. Er veranstaltet seit 1994 regelmäßig Slams in Berlin und ist seit 2000 der Veranstalter des Bastard Slams, einem der wichtigsten und größten Poetry-Slams der deutschsprachigen Szene. Mit mehr als 400 Auftritten seit 2001 ist der „Slamaholic“ auf allen wichtigen deutschsprachigen Bühnen aufgetreten. Stefan Dörsing aus Wetlar ist der Moderator verschiedener Slams, u.a. in Wetzlar, Gießen und Grünberg. Des Weiteren ist er Mitglied des Slam-Teams „Allen Earnstyzz“ zusammen mit Tommy Tesfu, Scott Horst und Julian Heun. Er verbindet in seinen Texten Beatbox und Slam zu einer atemberaubenden Mixtur. Ebenso aus Wetzlar stieß Almuth Nitsch von Kerry zur Slam-Prominenz hinzu. Sie ist die Überraschung der letzten 2 Jahre und fegt selbst alteingesessene Slamkönige und -königinnen von ihrem Thron. Schon bei ihrer ersten Teilnahme am German International Poetry Slam kam sie unter die ersten 10 Teilnehmer der U-20-Kategorie. Sie moderiert den Wetzlarer Slam zusammen mit Stefan Dörsing.
Mit dabei waren pro Ort auch lokale Slammer. So unterstützte zum Beispiel Karl Bär, Bundestagskandidat der Grünen für Starnberg und Uwe Kekeritz, soeben frisch gekürtes Mitglied des Bundestags für die Grünen Fürth die Veranstaltung mit äußerst kurzweiligen literarischen Beiträgen. In Fürth präsentierten zusätzlich Lucas Fasnacht und der auch als DJ den Abend begleitende Turnkey Facility ihre eigenen Texte. In Augsburg war auch Michael Friedrichs mit am Start. In seinem hinterlistig-komischen Text plädierte er für die Rechte der Nichtwähler, die im Bundestag nie ihre gebührende Repräsentation bekämen.
Nach der Auftaktveranstaltung in München, die von Ko Bylanzki und Rayl Patzak moderiert wurde, begleitete dann ich die Reihe weiter. Dies war bereits die vierte Slam-Kooperation (Slam zur Grünen Jahreszeit, 1968 – Die grüne Slam Revue, Grüne Slam Revue zur Bundesfrauenkonferenz), die ich mit den Grünen organisierte – und sie machte wieder ungeheuer viel Spaß. Es war ein herrliches Slam-Vergnügen, das unglaublich poetisch, komisch und echt war. Die Abschlussfeier in Augsburg – zusammen mit Claudia Roth – in einem brechendvollen Striese war ein starker Abschluss.
]]>Michael Friedrichs hatte ja bereits im Januar-Slam über seinen Enkel Luca ein Gedicht geschrieben. Dem ersten Gedicht lies Friedrichs ein Update folgen: „Luca, 23 Wochen“. Aktuell lernt der Kleine gerade das Sich-Umdrehen. Noch klappt es nicht ganz und der Kopf plumpst laut auf die Matte. Das wichtigste Kommunikationsmittel kann er dagegen schon: Das Lächeln. Sehr süß! Für ein bisserl ältere Jungs präsentierte Lasse Samström seine „Jungslyrik“, bei der ihm nicht nur literarisch die Stange gehalten wurde. Aus Hamburg war wieder Nico Semsrott nach Augsburg gekommen. Mit im Gespäck war sein Text „Was ich gut finde“. Semsrott schreibt einfach gerne über seine Depressionen; ein Thema an dem man sich gut aufhängen kann. „Wir scheitern nicht alle eventuell – sondern garantiert. Es geht nur um das WIE!“ Sir Miro van Mustard (Thomas Laschnyk) war der letzte Autor im ersten Bock. Er hatte den Kunstnamen einer seiner Figuren angenommen und äußerte sich als „Alliterationskosmetiker“ mit einem äußerst geistreichen Wortspiel. Nico Semsrott wurde ins Finale geklatscht!
Den zweiten Block eröffnete Peter Knuhr. Er hatte sich den Berlin-Text „Todesstreifen“ vorgenommen: ein trostloser Ausflug in den Ostteil der getrennten Stadt, Anfang der 60er Jahre. Michael Jakob folgte ihm mit „Opfer“. Er beklagte sich: Immer werden Männer als die Blöden dargestellt, immer sind sie es, die die Hormongetriebenen sind. Aber ist es nicht auch umgekehrt?
Michael Jakob – Slam Augsburg 17. April 2009 von Slam Augsburg.
Der dritte im zweiten Block war Daniel Grube, der an seinem Abend seine Slam-Premiere feierte. Er las „Das Opernhaus“, ein surrealer Besuch der zum Aufeinandertreffen mit Gott führte. „Warum tust Du das, was Du tust?“ fragte der Protagonist. „Aus Langeweile“, so Gott. Michael Jakob zog ins Finale ein.
Das Finale hieß also Hamburg versus Nürnberg, oder Testosteron gegen Depression. Nico Semsrott, Gewinner des ersten Blocks startete mit seinem „Quallen“-Text. Quallen sind ja das Vorbild für unsere Gesellschaft: Kein Hirn und äußerst flexibel. Michael Jakob antwortete mit dem erotischen Gedicht „Das Licht am Ende des Tunnels“. Mit großem Applaus wurden beide Finalisten gefeiert – und Nico Semsrott konnte sich als Gewinner des 118. Augsburger Slams durchsetzen. Gratulation!
Hier sein Siegertext, mit dem er den Büchergutschein von Pustet gewinnen konnte:
Nico Semsrott: Quallen – Slam Augsburg 17. April 2009 von Slam Augsburg.
Den Augsburger Sonderpreis, eine Schreibmappe von boesner Künstlerbedarf, konnte Lasse Samström gewinnen!
Wieder konnte ich einige Auftritte mitfilmen. Im Video Archiv finden sich die Videos von den oben genannten Filmen und zusätzlich dem Auftritt von Peter Knuhr mit „Todesstreifen“.
Der nächste Augsburger Poetry Slam findet am 15.5. statt – zugesagt haben Bumillo (München), Tommy Tesfu (ehem. Augsburg, jetzt Berlin) und Udo Tiffert (Berlin). Mit dabei sind auch die Beachrockerz, die die Slammer spontan musikalisch begleiten werden!
Auch die Augsburger Allgemeine war zu Gast. Hier der Artikel.
]]>Kadda, aus dem letzten abc Schülerworkshop, machte den Anfang. Sie hatte Lyrik mitgebracht: „Meine Gedanken stolpern den steinigen Weg“ – und sind „gefangen in Raum und Zeit“. Ihr folgte Elli, die beim abc Schülerslam den zweiten Platz gemacht hatte und Augsburg beim German International Poetry Slam in Zürich in der Kategorie U20 vertrat (Winston Purple, der den Schülerslam gewonnen hatte und deswegen eigentlich das Vorrecht gehabt hätte, war aus Altersgründen nicht mehr beim U20 Wettbewerb zugelassen). Sie hatte einen neuen Text im Repertoire, „Misserfolg“. Ihr folgten die tExtremisten aus Nürnberg. „Sind Sie unzufrieden mit der aktuellen Regierung?“ Sie haben eine Antwort: „Rent a terrorist!“ – der neue Service einer aufstrebenden Agentur. Weniger lustig antwortete der vierte Teilnehmer, Henry Schwartz, mit Lyrik. „Wenn nichts aus Zwang entsteht…“ und „Morgen räum ich auf“ waren ruhiger, nachdenklicher. Die tExtremisten zogen mit lautem Applaus ins Finale ein!
Tobias Ludolph eröffnete nach einer kurzen Pause den zweiten Block mit einer humorigen Story, einer Beziehungsgeschichte, vielleicht sogar die Beziehungsgeschichte par excellence: „Schuhinduzierte Ehekrise“. Dort schilderte der Nürnberger die Erlebnisse beim Shopping. Ihm folgte Jakob, der ganz neu beim Augsburger Slam auftrat und einen Text mitgebracht hatte, der „Worum geht es?“ hieß. Udo Tiffert (Berlin) erzählte von seinen letzten Kulturveranstaltungen, die er als Autor besucht hatte, und bei denen er unter Handygebimmel litt. „Hören Sie mir zu, oder warten Sie nur auf einen Anruf?“ fragte er das Publikum. Er fragt sich auch, wie wohl Brecht das Gedicht vom Radwechsel heute schreiben würde? Würde der große BB schreiben „Warum telefoniere ich nicht ein bißchen / solange der Chauffeur das Rad wechselt?“ Sabine Schellinger war die letzte Autorin des Abends. Sie hatte einen Geschichte über Mobbing im Büro mitgebracht – „Von der Zernichtung eines Individuums“. Udo Tiffert wurde ins Finale geklatscht!
Die tExtremisten rappten im Finale über „Biobier“: „Sagt, wer will schon so was kaufen / saufen? Schütt es weg! Schütt es weg!“, lautete der Refrain. Udo Tiffert konterte mit „Szenen einer Ehe“ und gewann das Stechen der Finalisten damit für sich! Gratulation!
Der nächste Lauschangriff, Augsburgs Poetry Slam findet am 9.1.2008 statt!
Eine tolle Berichterstattung hat übrigens auch Tobias Ludolph auf seinem Blog gemacht.
]]>Die Powerfrauen der Spoken Word-Gemeinde konnte ich überzeugen, nach Nürnberg zu kommen: Darunter Sarah Hakenberg (Straßburg), die nicht nur auf Poetry Slams, sondern auch auf Kabarettbühnen zu Hause ist. In ihrem aktuellen Kabarett-Programm „Knut, Heinz, Schorsch und die anderen“ liest sie Geschichten aus der Reihe „Meine absurden Ex-Freunde und Ex-Liebhaber“ – und hatte natürlich auch diese an am Samstagabend vorgestellt und die Lacher auf ihrer Seite…
Auch Peh (Berlin) rockte den Abend: In Berlin wurde sie schon als „das Peh in Poesie“ angekündigt und Bas Böttcher taufte ihre Lyrik „neue Sinnlichkeit“. Sie selbst sagt über ihre Texte „Hauptsache: echt!“ und hält es mit Dorothy Parker: „The purpose of a poet is to speak what he sees and feels.“ 2008 gewann sie übrigens die 2. Runde des ARTE WebSlam und den ABC Brecht Slam in Pflicht und Kür.
Deutschlands erotischste Stimme und äußerst umtriebige Slammerin und Autorin war Nummer Drei an diesem Abend: Xochil A. Schütz (Berlin). Neben vielen Preisen, unzähligen Veröffentlichungen mittlerweile in schon 9 europäischen Staaten aufgetreten und natürlich auch im Hörfunk. Leitung von Poetry-Workshops in zahlreichen deutschen Städten sowie in Kroatien und Italien in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut, dem Auswärtigem Amt und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung.
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