Deprecated: Die Funktion jetpack_form_register_pattern ist seit Version jetpack-13.4 veraltet! Verwende stattdessen Automattic\Jetpack\Forms\ContactForm\Util::register_pattern. in /mnt/web110/b2/57/5361557/htdocs/wp-includes/functions.php on line 6078 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /mnt/web110/b2/57/5361557/htdocs/wp-includes/functions.php:6078) in /mnt/web110/b2/57/5361557/htdocs/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 Thomas Laschyk – e-Thieme https://www.e-thieme.de Für Sie immer noch Du. Sun, 09 Dec 2012 22:02:43 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://www.e-thieme.de/wp-content/uploads/2015/11/cropped-2015_horst-portrait-500x375-32x32.jpg Thomas Laschyk – e-Thieme https://www.e-thieme.de 32 32 16543539 Erdbeeren in Chili – Der November-Slam https://www.e-thieme.de/erdbeeren-in-chili-der-november-slam/ https://www.e-thieme.de/erdbeeren-in-chili-der-november-slam/#respond Mon, 03 Dec 2012 18:00:46 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1914 Mario SemmlerZwei Allgäuer Slammer machten Stop in Augsburg um gegen die Augsburger Slamily anzutreten: Dominik Schick aus Kempten hat sich im vorletztes Jahr in der deutschen Slam-Szene etabliert und organisiert mittlerweile eigene Slams im Allgäu. Und dann war das noch Mario Semmler: Der 18jährige Allgäuer kommt aus Leutkirch und tourt schon seit einem Jahr durch die Slams in Deutschland – und endlich kam er auch einmal nach Augsburg. Und für das musikalische Rahmenprogramm hatten wir Sarah Hakenberg gewinnen können! Die freche Kabarettistin hat ihre Wurzeln im Slam und begleitet den Augsburger Slam schon seit langer Zeit. Toll, dass das wieder einmal klappte!

Chris WeiblenLiteraturkritiker haben es nicht leicht. „Mondesschein bei Kerzenlicht“ und ähnliches Abgeschmacktes müssen die lesen. Ist das nicht unerträglich? Das findet auch Chris Weiblen in seinem Text „Wer sich jetzt kein Haus mehr baut…“. Ebenso aus dem Berufsleben berichtete Cornelia Koepsell. ALs Kind wollte sie eigentlich immer Kriegsberichterstatterin werden. Dann kam sie doch in einen Büro-Job und verstand: Das kann man prächtig miteinander verbinden. In „Das Schweigen“ rastet eine Büroangestellte aus und rächt sich an den Mobbern. Sarah HakenbergMario Semmler hatte keine Kurzgeschichte, sondern Lyrik im Gepäck: „Mein Leben ein einziger Tanz…“. Letzter im ersten Block war Thomas Laschyk der einen Text aus der Zukunft dabei hatte. Tim kämpft dort mit seinem Haushaltsroboter. Dieser steuert Tims ganzes Leben und geht ihm mehr und mehr auf die Nerven…

Malin LamparterZweiter Block: Malin Lamparter! Sie hatte aus dem Verhörer zu „Erdbeben in Chile“ die „Erdbeeren Chili“ gemacht – und endete mit ihrem Gedicht „Manchmal möchte man nur Schreien“. „Wenn ich ein Lemming wäre“, so hieß der Text von Matthias Nemeth. Er fürchte sich mittlerweile mehr von den normalen Menschen, denn von diesen höre man immer, dass diese ganz schlimme Sachen machten. Zumindest heißt das so immer in der Zeitung („Laut einem Nachbarn…“). Die Frage „Warum dicke Frauen schneller schaukeln“ beantwortete Domi Schick in seinem Beitrag. Seine Freundin Marianne esse gerne Mettbrötchen und trinke Bier bei der Sportschau. Sein Abenteuer auf der Picknick-Decke schilderte er uns mit großem Humor. Vom „Tiefseetisch“ erzählte Rebecca Thom: „Du liebst mich nciht mehr, weil Du perfekt bist…“

Finale: Thomas Laschyk, Chris Weiblen, Mario Semmler, Malin Lamparter, Horst Thieme und ganz rechts außen Rebecca Thom

Finale: Chris Weiblen, Malin Lamparter und Domi SchickGanze vier Leute zogen in ein sogenanntes „Hippi-Finale“ ein – so eine große Harmonie erlebt man selten beim Slam. Chris Weiblen schilderte von einem Leuchtturm ohne Schiffsverkehr, Mario Sommer von Veränderungen. Malin Lamparter und Domi Schick gründeten spontan ein Slam-Duo „Ringträger“ und kompilierten aus dem „Schaukel“-Text „Mit Opa in die Oper“. Sehr komisch – aber es sollte nicht zu einem Sieg reichen. Abermals konnte Chris Weiblen die Siegerkrone erringen! Gratulation!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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14 Jahre Poetry Slam in Augsburg https://www.e-thieme.de/14-jahre-poetry-slam-in-augsburg/ https://www.e-thieme.de/14-jahre-poetry-slam-in-augsburg/#respond Sat, 13 Oct 2012 15:18:04 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1889 Doris HenningVierzehnter Geburtstag des Augsburger Poetry Slams: Und alle waren gekommen, um das zu feiern! In der wieder restlos ausverkauften Kresslesmühle fanden sich eine bunte Schar an Poetinnen und Poeten ein. Darunter: Der bayerische Meister im Poetry Slam, Max Kennel (Bamberg), die Münchnerin Meike Harms und Dennis Schulz aus Heidelberg. Wieder gab es natürlich Lauschangriff-T-Shirts für alle Teilnehmer und für ein paar Glückliche im Publikum!

Meike HarmsMichael Friedrichs machte den Start: Und er kann nicht klagen. Wie auch – schließlich hat man ja nicht von Geburt an alle Fähigkeiten, sondern muss sich das meiste erst aneignen. Zum Beispiel kann man das Klagen in der VHS lernen, an der Klagemauer – oder auch in Augsburg, wo man das besonders perfekt praktiziere. Doris Henning hatte ebenso Lyrik im Gepäck: „Mein Herzschlag macht Pause!“. Meike Harms aus München weiß wie der Hase läuft: Sie ist gerade 30 Jahre alt geworden und musste erleben, dass die diesjährigen Gratulationskarten bei ihr vermehrt auf die Gesundheit eingingen. Kein Wunder – denn in DEM Alter sei man ja jetzt definititv im Zustand der Vorverwesung… „Der meinige Zwiespalt“ wurde sogleich von Isolde Stephan vorgetragen: zwischen Warten und Starten bleibt die Hoffnung…

Max KennelNach einer kurzen Pause eröffnete Dennis Schulz die zweite Runde. Unter „Speeddating“ verstand er „verabreden unter Drogeneinfluss“, als ihm gesagt wurde, er glaube an den „Primat des Verstandes“, fühlte er sich als Affe beleidigt. Äußerst nette Sprachspiele zwischen Arschgeweih und Stringtheorie hatte der Heidelberg da mitgebracht. Ihm folgte Tanja Schössow. Sie hatte einen positiven, aufmunternden Text dabei. Wenn Dir auch das ganze Leben Dir wie ein großer Trott vorkomme, man hat doch noch in sich tief drinnen eine Flamme brennen! „Wie ich mich auf eine Reise begab, um mich selbst zu verlieren“ erzählte Max Kennel. Nach seiner Midlife-Crisis (direkt nach dem Abitur) machte er sich auf den Weg, um sich selbst zu erfinden. Sehr lustig! Letzter Slam-Kombatant des Abends war Thomas Laschyk der schon überall gewesen, aber noch nie überall wirklich war: „Der Flaneur“.

Dennis SchulzIm Finale trafen gleich drei Wettbewerber aufeinander: Meike Harms, Dennis Schulz und Max Kennel. Während Meike auf eine Lobhymne der Karotte setzte, thematisierte Dennis die kurze Zeit, die uns verbleibe und Dennis die moderne Lyrik. Tosender Applaus für alle Wettstreiter – aber Dennis Schulz konnte sich bei der Wiederholung der Abstimmung durchsetzen und wurde somit Sieger des Geburtstagsslams. Gratulation!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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Slam im Februar: Rollator, S21 und Amöbenliebe mit Burka https://www.e-thieme.de/slam-im-februar-rollator-s21-und-amobenliebe-mit-burka/ https://www.e-thieme.de/slam-im-februar-rollator-s21-und-amobenliebe-mit-burka/#respond Sat, 11 Feb 2012 14:10:38 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1721

Tolle Slammer aus Augsburg, Bamberg, München und Stuttgart sowie ein tolles musikalisch-kabarettistisches Rahmenprogramm durch Sarah Hakenberg – was kann man mehr von einem Slam-Abend erwarten? In einer erneut total ausverkauften Kresslesmühle erlebten Zuschauer wie auch Slam Master einen perfekten Lauschangriff.

Cornelia Koepsell startete mit einer ziemlich abgefahrenen „Amour fou“-Story in den Slam-Wettkampf. Vera wartet auf den Anruf von ihrem Freund Alex. Oder ist das eigentlich noch ein Freund oder nur ein Affäre? Der Liebeskummer wächst und Vera beschließt eine besondere Aktion – sie beschattet ihn. Verkleidet mit einer Burka stalkt sie ihn. Doch mit einem hat sie nicht gerechnet: Der schüchterne Intellektuelle hat eine lüsterne Seite, die er an Vera auslebt… Wohin Wünsche führen können, davon erzählte auch Heiner Lange (München), den wir endlich wieder zum Augsburger Slam bekommen konnten. Heiner schilderte von diversen Auftritten beim Rundfunk, bei dem die Redakteure sehr klare Vorstellungen hatten, was ankomme und was nicht. Wünsche – das sind doch eigentlich Kugel im Lauf der Pistole, die Dir in den Nacken gedrückt wird. Sie sind nur verkleidete Befehle!

Passend zum gerade parallel laufenden Brecht-Festival hatte Michael Friedrichs seinen Text „Brecht zu Markte tragen“ mitgebracht. Erst wenige Tage zuvor hatte er damit beim Augsburger Philosophy Slam den Publikumspreis abgeräumt. Ausgehend von dem vermeintlich alten Lateiner-Spruch „Keiner ist glücklich vor seinem Tode“ fragte er, wie das denn Brecht gesehen hätte. Geschickt hatte der nämlich nicht nur das System benutzt, sondern auch für sich genutzt. Doch die Stadt Augsburg müht sich noch immer an dem großen Erbe und scheitert dabei regelmäßig… Politisch blieb auch Grög!, der sich in einer Büttenrede dem Thema Wulff widmete – und ihn ironisch lobte und in Schutz nahm. Kein Wunder, dass sowohl der Pattexpräsident als auch der Lügenbaron hier zu einigen Lachern führte. Der Münchner wurde sodann auch ins Finale gewählt.

Lyrisch und politisch geht es weiter
„Es fehlt der Wirbel zum Aufstand im Rücken“, so startete der Stuttgarter Tobias Heyel gleich weiter in die zweite Halbzeit. Mit seinem äußerst poetisch/politischem Text forderte er auf sich zu wehren, nicht alles mit sich gefallen zu lassen und setzte dabei auf echte Demokratie. „Ich will 3D mit Gesicht und Profil!“
Sarah Maria Nordt machte sich Gedanken über das Altern und erzählte von ihrem Tag, als 96. geworden ist im Jahr 2093. Ihr Navi-gesteuerte Rollator mit Sitzheizung führt sie dabei durch die Stadt, wo sie einiges erleben konnte. Dabei zeigte sich, dass wohl sich nicht alles ändern würde in der Zukunft…

„Von Straßenrandsängern und Leitplankenspringern“ erzählte Max Kennel aus Bamberg. Im Auto sitzenden lauscht er dem Straßenmusikanten, doch kann ihn nicht hören, denn „Highway to Hell“ dröhnt zu laut aus den Boxen. Man fährt immer weiter und weiter und schneller und schneller und die Musik hört nicht auf. Da hilft nur das Aussteigen! Und sobald er aus dem Auto raus ist, da hört er dann auch, wovon der Musikant gesungen hatte: Von der Freiheit und vom Frieden… Thomas Laschyk war dann der letzte Slammer am Abend – er feierte an diesem Abend sein dreijähriges Slam-Jubiläum. Er las mehrere Gedichte aus seinem „Freunde“- uns seinem „Träume“-Zyklus – darunter „Immer tiefer“ und „Feuer“. Das Publikum entschied sich sowohl Sarah Maria Nordt als auch Max Kennel ins Finale zu voten.

Das Finale
Das Finale wurde dankenswerter Weise durch Simon Schwager mitgefilmt (von ihm sind auch wieder die Fotos) und kann deswegen hier nachempfunden werden:

Sieger des Abends (Büchergutschein von Bücher Pustet) wurde Max Kennel, Best Local wurde wieder einmal Sarah Maria Nordt (Schreibkladde und Kugelschreiber von boesner Künstlerbedarf). Gratulation!

Der nächste Slam findet am 16.3.2012 statt – davor gibt es aber noch den Sonderslam mit der avg: Bus Tour 2 mit The Marble Man! Sarah Hakenbergist mit ihrem Soloprogramm am 26.2. in der Kresslesmühle zu sehen – nicht verpassen! Vorverkauf zu allen drei Veranstaltungen läuft!

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Mai-Slam mit dem „Auf der Blauen Kappe“-Rätsel https://www.e-thieme.de/mai-slam-mit-dem-auf-der-blauen-kappe-ratsel/ https://www.e-thieme.de/mai-slam-mit-dem-auf-der-blauen-kappe-ratsel/#respond Mon, 16 May 2011 21:37:59 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1383 In der ausverkauften Kresslesmühle kämpften letzten Freitag acht Slammerinnen und Slammer um den Sieg beim Augsburger Poetry Slam im Mai. Gegen die dieses Mal wieder prall gefüllten Liste von Augsburger Dichtern traten angereiste Künstler an, darunter Maria-Xenia Hardt (Freiburg), Max Kennel (Bamberg), Malin Lamparter (aktuell Budweis, Tschechien) und Luc Spada (Luxemburg). Es ging wieder heiß her, die Dichter schenkten sich gegenseitig nichts. Und der Spannungsbogen reichte von still/nachdenklichen Texten bis zu schenkelklopfendem Humor, der zum Teil auch Eier bewies…

Jungs, wir brauchen Eier!
Den Auftakt machte Eduard Hennig. Ursprünglich kommt er aus Fulda und macht dort gerne literarische Abende für Kurgäste. Er hatte sich spontan auf die Liste geschrieben. Gut so – denn das Publikum liebte ihn auf Anhieb! Seine Gedichte vom Bauernhof rezitierte er frei: Vom Macho-Hahn, der dann doch bei der Henne nicht landen konnte, vom Schwein, das sich in ein Wildschwein verknallte und dem Igel, der sich wegen der bösen Stacheln nur sehr vorsichtig vermehren kann… Ihm folgte Max Kennel, der zuletzt im verschneiten Dezember in Augsburg war – und dort auch gleich ins Finale kam! Er gilt als einer der Shootingstars der fränkischen Slamszene und ist gelegentlich auch als Liedermacher unterwegs. Er rief die Dichter auf, sie sollten endlich mal aufstehen und ihre Männlichkeit beweisen! Die Dichter brächten es ja nie besonders weit im Leben mit ihrer tristen Romantik – denn mit sowas Öden kann man bekanntlich nicht bei Frauen landen. „Eier! Jungs, wir brauchen Eier“, plädierte er leidenschaftlich…

Tschöhännis hatte ebenso einen Beziehungstext geschrieben – doch anders als seine zwei Mitstreiter setzte er eben auf die ruhigere, sinnlichere Sprache. Ohne sie, die Angebetete, da stehe er noch immer, wo er gestern stand – und kommt nicht weiter, denn alles ist leer, wie ein versandeter Brunnen… Eindringlich antwortete Luc Spada: „Ich will nackt mit Dir einen Fehler machen!“ Ein klasse Auftritt! Spada ist ein Slammer und Schauspieler mit Lebensmittelpunkt zwischen München und Luxemburg. Über ein Jahr ist sein letzter Augsburg-Besuch her – auch er kam damals ins Finale. Sein erster Gedichtband so sehr du mich auch willst, du wirst mich immer mehr wollen ist übrigens gerade eben erschienen…
Max Kennel konnte sich jedoch durchsetzen und wurde von der Publikumsjury ins Finale geklatscht.

Zweiter Block: Stefan, Michael oder wie er auch immer heißt
Maria-Xenia Hardt kam zum ersten Mal in die schöne Fuggerstadt. Die zwanzigjährige Slammerin reist derzeit von Slam zu Slam und beweist ihre Fähigkeiten als Storytellerin. Sie spreizte erst einmal die Ellbogen und antwortete den Männern aus dem ersten Block: „Jungs, lasst mal die Profis mit der Liebe ran…“! Ganz schön frech! Und schon beim ersten Text „Irgendwo dazwischen“ bewies sie ihren Witz. Sie erzählte von ihrem Disco-Besuch mit der DJane Claudia Roth bei dem sie Stefan, Michael oder wie er auch immer heißt zum Knutschen abbekam. Doch der junge Mann wurde dann doch lieber alleine nach Hause geschickt… Sehr lustig! Mit dem zweiten Text schilderte sie das Trauma jedes reisenden Slammers: Du kannst entweder jeden Tag ein frisches T-Shirt anhaben – oder an jedem Tag an einem anderen Ort sein. Beides zugleich geht nicht…

Thomas Laschyk schilderte mit „Er wachte auf“ farbenfroh und heftig einen nicht endenwollenden Traum – denn „wenn man stirbt, dann kommt man in die Albträume der Lebenden“. Das war quasi ein Inception-Slamtext – denn die Ebenen verwischten zunehmend und immer wenn man dachte, man wachte auf, war es noch lange nicht vorbei… Malin Lamparter, die momentan ihr Freiwilliges Soziales Jahr in Budweis, Tschechien macht, kommt eigentlich aus Freiburg. Sie slamt seit fast zwei Jahren und reiste jetzt zum ersten Mal auch zu uns nach Augsburg! Sie regte sich gekonnt über dämliche Facebook-Kommentare auf: „Ich habe 10 Finger / aber nur einen Magen zum auskotzen“! „Ja!“, möchte man ihr zurufen, wir haben tatsächlich „verlernt zu stolpern, weil wir vergessen haben, wie man aufsteht“… Klasse Auftritt! Peter Knuhr beendete die zweite Runde und klärte uns in „Das ‚Auf der Blauen Kappe‘-Rätsel“ auf, wo denn diese Straße wirklich ist. Denn viele Augsburger suchen und suchen, finden sie aber nicht. Und müssen dann abendlich von Suchtrupps der Polizei zusammengetrieben werden und ihren Autos zugeführt werden… Geistreicher Augsburg-Text – aber dem Publikum stand es mehr nach Stefan, Michael oder wie er auch immer heißt und wählten Maria-Xenia Hardt ins Finale.

Ich habe 3 Beine und 11 Finger: Ich bin Kunst
Statt üppigen zehn Minuten in der Vorrunde stehen den Slammern nach dem Augsburger Slam-Reglement im Finale nur drei Minuten zur Verfügung, um sich der fachkundigen Jury zu stellen. Nicht viel Zeit und gerade deswegen ein spannendes Kurzformat! Max Kennel startete die letzte Runde mit „Traummann“ und griff das Eier-Thema von der Vorrunde auf. Denn keine Frau steht auf Clowns, sondern ausschließlich auf ernste Männer… Maria-Xenia Hardt konterte mit ihrem Text über moderne Kunst: „ich bin der rote Punkt auf schwarzer Wand / … / ich bin nicht einfach“. Das Publikum tobte und kürte mit tosendem Applaus Maria-Xenia zur Siegerin des Abends (= Büchergutschein von Bücher Pustet). Der Best-Local Preis, ein von Künstlerbedarf boesner ausgelobter Sonderpreis (Schreibbuch von Bindewerk und ein vierfarbiger Kugelschreiber) ging an Eduard Hennig. Gratulation an beide Sieger – aber auch an alle anderen Kombattanten, die einen spannenden Abend gestalteten!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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Poetry Slam ist das, was sich Eure Kinder zu Weihnachten wünschen https://www.e-thieme.de/poetry-slam-ist-das-was-sich-eure-kinder-zu-weihnachten-wunschen/ https://www.e-thieme.de/poetry-slam-ist-das-was-sich-eure-kinder-zu-weihnachten-wunschen/#respond Sun, 05 Dec 2010 12:56:03 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1238 Fetter Slam in der kalten Jahreszeit: vor ausverkauftem Haus und mit klasse Texten konnten die Slammer wieder dem Publikum einheizen! Doch nicht nur Worte gab es beim letzten Lauschangriff in 2010 zu hören. Sarah Hakenberg hatte Lieder als Rahmenprogramm zum Slam mitgebracht. Sie eröffnete den Abend mit „April, April – ich hab Dich reingelegt!“, was die Frau zu ihrem Liebhaber sagt und bald darauf auch schwanger ist. Urkomisch und wie immer mit einer doch sehr nachdenklichen  Pointe versehen.

Erster Block –
und erster Text: Als ein im „Bürowahn getränkter Freidenker“, als „ge-straight-edge-ter Junky“ ist Alex Ratschinskij „ein Suchender nach dem richtigen Wort“ – klasse Lyrik, spitzen Performance! Viel ruhiger war die zweite Autorin, die einen Auszug aus ihrem Romanprojekt vorstellte. Cornelia Kopesell schilderte eindrucksvoll die ersten Stunden im Gefängnis einer jungen Frau. Von ihrer Verzweiflung und einem verstopften Klo. Von dem ständigen Eingriff in die Privatsphäre. Bedrückend und seh ehrlich. Thomas Laschyk schreibt gerade seine Facharbeit in der Schule über Goethes „Faust“. Und jetzt kann er es nicht mehr lassen und muss diesen einfach neu fassen. Und so machte er sich an diesem Abend einen neuen Reim auf Gretchen. Zum ersten mal auf der Bühne: Simon Lewin Baumer. Zunächst stellte er sich vor: „Ich bin das, was Eure Kinder zu Weihnachten wünschen“ und „wie der Hund der Beißt und nicht bellt“, ja sogar „Ursache und Wirkung von Krieg und Frieden“ und „wie Mathe: Ihr checkt mich einfach nicht“!

Folgend sein Auftritt:

Klasse Auftritt – und vom Publikum verdient ins Finale geklatscht!

Zweiter Block
Nach der Pause durfte zunächst wieder Sarah Hakenberg ans Piano: das süßlich angelegte Kinderlied „Bombenbauer“ ließ einem das Lachen im Halse stecken. Bittersüßböse; Sarah halt. Als erster Slammer kam dann Albrecht Rau auf die Bühne: „Wir bitten um Ihr Verständnis!“ Alle werden ständig vertröstet. Ständig werden Grenzen überschritten. Und jedesmal heißt es wieder: „Wir bitten um Ihr Verständnis!“ Sogar der Sensenmann kommt nicht umhin, diese nichtsbedeutende Formel zu sagen – schließlich bangt er um seinen Job. „Schule – Das ist Krieg!“ rief Andreas Waltinger dem Publikum entgegen. Und zwar gegen die Lehrer. Als Pädagoge kann man ja große Kreise um die Giftdämpfe des Chemielabors machen, um die Nerds der Informatik-AGs und auch die Rambos aus den freiwilligen Sportkursen kann man aus dem Weg gehen. Aber der Theater-AK ist wirklich Hölle – denn da kommen sie alle zusammen! Da hilft nur noch die Flucht ins Lehrerklo!

Einen ganz anderen Plan hatte da Max Kennel. Der Bamberger wünscht sich nämlich endlich alt zu sein. Man müsste nicht mehr Zähne putzen, man könnte sie einfach ins Glas stellen. Er könnte jeden Tag blau sein. Und weil er sowieso viel lieber alleine ist, wäre es nicht schlimm, dass alle seine Freunde schon das Zeitliche gesegnet hätte. Eine grausigböse Vorstellung! Melanie Schöning beendete die zweite Runde mit „Glück Bindestrich Ausrufezeichen Fragezeichen“. Das Glück, das ist nicht rund. Das ist eckig. Eckig wie eine Schokoladentafel von Ritter Sport. Das Publikum schickte Max Kennel ins Finale.

Das Finale der Junioren
Simon Lewin Baumer, zum ersten Mal auf einer Slam-Bühne überhaupt, und Max Kennel, ebenso ein junger Slammer bei einem seiner ersten Auftritte: Klasse – soviel frisches Talent auf der Bühne! Beide hatten für die Endentscheidung Texte über das Essen vorbereitet. Simon las „Fastfood (deutsch: Fast essen)“ vor, Max über die Schule und die dortige Ernährung („Trinkschokolade und Butterbrot“).

Die Publikumsjury mit Appetit nach mehr entschied sich abermals für einen Doppelsieg! Gratulation für die beiden U20-Slammer!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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Juli-Slam in Augsburg = Echte Marmelade https://www.e-thieme.de/juli-slam-in-augsburg-echte-marmelade/ https://www.e-thieme.de/juli-slam-in-augsburg-echte-marmelade/#respond Sun, 18 Jul 2010 07:43:03 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1144 Oldenburg, Nürnberg und Hamburg – das waren die Städte, aus denen die Slammer angereist kamen, um in Augsburgs Kresslesmühle beim Lauschangriff – Augsburgs Poetry Slam aufzutreten. Und dort trafen sie auf wortgewaltige Locals, die ihnen das Leben im Wettbewerb nicht einfach machten… Ein heißer, ein abwechslungsreicher Abend – so wie es sein muss!

Eine gute, alte Slam-Tradition lässt Slammer Texte von anderen Poeten aufgreifen und weiterentwickeln. Prominentestes Beispiel ist wohl Lars Ruppels Brot-Text (Bread Pitt), der schon unzählige Versionen erlebt hat – seien es Sandwichs, Döner oder Torten die dann besungen wurden. Peter Knuhr hat sich nicht lumpen lassen und einen Text des Donauwörther Slammers Kilian Eberle vorgenommen, bei dem eine Zugreise zu einem besonderen Erlebnis wird. Aber trotz einer nervigen Schulklasse auf Wandertag und einem altklugen Kind gibt es ein überraschendes Happy End.

Lasse Samström präsentierte Katastrophen-Schüttelprosa deluxe. „Die soße Grindflut“ wird als „fleißende Rut“ alles „sportfülen“…. Witzig wie immer und natürlich wortwörtlich mitreißend! Aus Hamburg war Schriftstehler angereist – und ja, das ist Name, Titel und Programm zugleich. „Neulich war ich bei Gott um mich zu beklagen“ hieß seine Story, die er uns Augsburgern mitgebracht hatte. Und da oben traf er auch auf den Teufel – mit einem ähnlichen Business Plan wie Gott, tatsächlich aber mit besserem Marketing… Letzte im ersten Block war Johanna Failer und sie hatte ihre Premiere beim Augsburger Slam! Sie hatte Gedichte vorbereitet: „Mein Lieber“ und „Das letzte Lied des Königs“ – sehr schön! Bei der Abstimmung fürs Finale konnte sich aber Schriftstehler durchsetzen.

Aus Nürnberg kam Martin Geier – und er hatte dieses Mal zwei ernste Geschichten mitgebracht. Auch wenn eine mit einem guten (LKW-Unfall), eine mit einem bösen Ende (unglückliches Liebespaar) schloss – beide beschäftigten sich mit dem Tode und fuhren einen durch Mark und Bein. Passend darauffolgend: „Ich bin ein Becken für Gefühle“, so Thomas Laschyk in seinen Gedichten. „Ich sehe immer mehr / dass ich mich selbst zerstör“!
Zerstörung hatte auch Annika Blanke im Kopf, als sie „Echte Marmelade“ besorgen musste. Die Oldenburgerin wechselte von dem zunächst düster gestarteten zweiten Block zu einem wesentlich heiteren Thema. Wer heute nämlich Verwaltungsrat werden will, muss schwere Aufgaben als Aufnahmeritual lösen. Da darf man nicht zimperlich sein, wenn einem jemand „in das Auto gerentnert kommt“. Köstlich! Die letzte der Vorrunde war Bettina Waltinger, die an diesem Abend ihr Slam-Debut gab. Sie stellte die großen Fragen: Wer bist Du? Bist Du wirklich Du?

Das Finale: Schrifstehler versus Annika Blanke.

Du bist nur ein Echo – denn alles, wirklich alles war schon einmal da, so Schriftstehler in „Echo“. Annika Blanke antworte mit „Drei Minuten“. Was kann man alles in 3 Minuten machen? 3 Tonnen Öl verlieren, seine Kontonummer bei AstroTV durchgeben und ja, im Slam Finale bestehen. Denn genau 3 Minuten hat man beim Augsburger Slam im Finale Zeit. Und weil sie vorher keinen Text dafür hatte, wurde dieser eben extra für Augsburg und diesen Abend geschrieben. Das Publikum war begeistert und wählte sie zur Siegerin des Abends (Preis: Büchergutschein von Bücher Pustet). Bester Local Poet war Peter Knuhr (Schreibkladde und vierfarbiger Kugelschreiber von Künstlerbedarf boesner). Gratulation an beide Slammer!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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Rap beim Slam: „Putzen bis es Bling-blingt!“ https://www.e-thieme.de/rap-beim-slam-putzen-bis-es-bling-blingt/ https://www.e-thieme.de/rap-beim-slam-putzen-bis-es-bling-blingt/#comments Sat, 27 Mar 2010 14:26:21 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1073 Ein unglaublich vielseitiger Poetry Slam fand gestern abend in der Augsburger Kresslesmühle statt. Mit dabei waren Andivalent (München), nur schwerlich in eine Schublade zwischen Rap-Poet, Standup-Comedian und Prosa-Autor einzuordnen, Kabarettist und Slammer Grög! (München), der Slampoet und Hallensischer Slam Master Tobias Glufke und der blutjunge aber schon weitgereiste Thomas Spitzer (Regensburg). Diese – aber auch die freie Augsburger Liste sorgten für ein klasse Abend mit vielen Höhepunkten.

Thomas Spitzer aus Regensburg überraschte das Publikum mit einem Party-Track, dem „Park-Rap“. Er rappte über das Putzen in seiner Studentenwohnung und dem ungewohnten Gefühl, das es cool ist, seine Hood sauberzuhalten und das seine Oma nicht alt, sondern nur old-school sei… Ihm folgte Sarah Maria Nordt, die über Frau Schmidt und ihrem Dackel Herr Wiener eine Geschichte geschrieben hatte. Grög! aus München kann es nicht mehr aushalten – gerade jetzt im Frühling kommen die Pärchen wieder auf die Straße und halten unentwegt Händchen. Da muss man doch ausflippen – und das machte er dann auch! Einen ruhigeren Text brachte dafür Cornelia Koepsell zum Ende des ersten Blocks auf die Bühne: „Ich bin eine Streunerin“.

Der zweite Block startete mit Tobias Glufke aus Halle. Seine Version der Israeliten in der ägyptischen Gefangenschaft klang ganz anders, als man sie heutzutage normalerweise hört – aber sie ist dafür auch wesentlich amüsanter! Tief ins Humorfach hatte auch Thomas Laschyk gegriffen. Mit vielen kurzen Limericks empfiehl er sich für den Posten des neuen Außenministers Deutschlands… Andivalent (München) probte den modernen Minnegesang: „Mädchen, ich bekomm Karies und Diabetis, wenn ich an Dich denke – so süüüüüß bist Du!“ Natürlich ließ dies die Mädchenherzen im Publikum höher schlagen! Last but not least wurde Gerald Fiebig gelost, der mit mehreren Texten, darunter „Licht aus“ und „Dichter und Denker“, das Publikum begeistern konnte. Dennoch hatte Andivalent kein Problem ins Finale einzuziehen!

Im Battle der letzten Zwei standen sich dann Thomas Spitzer und Andivalent gegenüber. Thomas lästerte bestens über Mathematik-Studenten und provozierte diese mit szenetypischen Sprüchen: „Ey Mann, Deine Mutter dividiert durch 0!“ Auch Andivalent wollte provozieren und legte es darauf an, sich es gleich wieder mit den eben gewonnen Frauenherzen zu verscherzen. Doch weit gefehlt – sein charmanter Witz überzeugte auch diesesmal. Gewinner des Büchergutscheins von Bücher Pustet wurde also Andivalent, zweiter wurde Thomas Spitzer – für die beste Augsburger Performance (Schreibkladde und Stift von boeser Künstlerbedarf) wurde Cornelia Koepsell ausgezeichnet!

Gratulation für die Preisträger – es war ein toller, ein kurzweiliger Abend!

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Doppelsieg zum Jahresstart – Augsburger Poetry Slam startet furios ins neue Jahr! https://www.e-thieme.de/doppelsieg-zum-jahresstart-augsburger-poetry-slam-startet-furios-ins-neue-jahr/ https://www.e-thieme.de/doppelsieg-zum-jahresstart-augsburger-poetry-slam-startet-furios-ins-neue-jahr/#comments Sun, 10 Jan 2010 12:14:35 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=996 Einen Doppelsieg brachte der erste Slam im neuen Jahr am letzten Freitag. Sven Fritze (Bielefeld) und Fabian Navarro (Warstein) teilten sich freundschaftlich den ersten Platz. Nicht ungewöhnlich für die beiden, die auch gerne mal als Slam-Team auftreten und wohl mit dieser salomonischen Jury-Entscheidung bestens leben können.  Aber auch die anderen Slammer begeisterten das Publikum. Und das Debut der gerade 13jährigen Sarah Maria Nordt auf der Slam-Bühne war einfach nur toll!

Den ersten Block eröffnete Alexander Ratschinskij. Er berichtete von einem Hangover nach einer Sylvesterparty, bei dem selbst Bukowski ihm anerkennend auf die Schulter geklopft hätte: „Es ist nicht Tag, es ist helle Nacht!“ Thomas Laschyk, genauso wie Ratschinskij ein aufstrebender U20-Slammer aus Augsburg berichtete dagegen über alltägliche Bedürnisse. Ein Besuch im Freizeitpark folgte der Besuch auf der Toilette dort. Dass dieser natürlich nicht ohne Event ablaufen konnte, war wohl klar. Die einzenen Kabinen waren nach Themen sortiert („Der Toilettenflüsterer“) – und zum Schluss durfte natürlich auch nicht das obligatorische Erinnerungsfoto fehlen. Sehr lustig! Als dritter folgt der Bielefelder Slammer Sven Fritze. Er hatte zwei Texte mitgebracht. Das Gedicht „Zwischen den Stühlen“ thematisierte die innere Zerissenheit. Diese zu kitten, war er mit seinem zweiten Text angetreten. In diesem wohl ersten Persönlichkeitsentwicklung-Textbeitrag der Slam-Geschichte unterschied er die Menschheit in Ernies und in Berts. Ernie, das ist das chaotische – Bert, das ist das rationale Element in einem Menschen. Fritze rief: „Entfessele den Ernie in Dir!“ Grizu – viele Monate im Marburger Exil und zum Jahreswechsel nachAugsburg zurückgekehrt, fasste den ersten Block freestyle-rappend zusammen.

Aus Erlangen war Lucas Fassnacht angereist. In „Meiner Mutter“ erzählte er zum Beginn des zweiten Blocks äußerst amüsant von seinem chaotischen Studentenleben. Alles geht daneben – und natürlich verwechselte er auch noch die Hass-Email an seine Exfreundin mit der Dankesmail an seine Mutter. Ob die sich wohl über den Brief gefreut hat? Ein tolles Slam-Debut hatte die gerade 13jährige Sarah Maria Nordt. Aus der Sicht eines Hundes schilderte sie die kriegsähnlichen Erlebnisse eines Vierbeiners zu Sylvester. Überraschend sicher, textliches sauber und unglaublich charmant! Aus der Pils-Hochburg Warstein war Fabian Navarro angereist. In einem ersten Text „Das Gästebuch“ schrieben Akne, Karies, Latein-Klausuren und Brustwarzenpiercing in das Gästebuch eines jungen Mädchens. In der Liebesgeschichte „Internette Menschen“ erzählte Navarro von „der Liebe auf dem ersten Klick“. Last but not least stand Peter Knuhr auf der Augsburger Slam-Bühne. Sein sehr unterhaltsamer Text erzählte von einer absurden Reise in den Süden, die leider schon nach wenigen Kilometern im Zug endet. Spitze!


Im Finale standen dann Sven Fritze und Fabian Navarro gegeneinander. In Wie ein junger Mann mit Hauptschulabschluss mich um meinen ersten Kuss brachte band er geschickt das Publikum mit ein und erntete begeisterten Beifall. Fabian Navarro konterte mit seiner Supermarkt-Geschichte Abkassiert, in der er die besten Durchsagen und Kommentare der Kunden ineinander verschnitt. Auch hier tosender Applaus. Nach mehreren Ansätzen, eine eindeutige Klärung des Siegers zu erreichen, entschieden wir uns für einen Doppelsieg. Somit teilten sich beide den ersten Preis, den Büchergutschein von Bücher Pustet. Sarah Maria Nordt erhielt den Augsburger Sonderpreis, das aus einem (NOCH!) leeren Buch und passenden Stift besteht, gesponsort von boesner Künstlerbedarf. Na, wenn das mal kein Anreiz ist, weiter zu schreiben!

Der nächste Slam findet am 12.2. wieder in der Kresslesmühle statt. Zuvor kommen am 31.1. das Fuck Hornisschen Orchester in die Augsburger Kresslesmühle.

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Vierter Sieg von Karsten Hohage aka Grohacke beim Slam Augsburg https://www.e-thieme.de/vierter-sieg-von-karsten-hohage-aka-grohacke-beim-slam-augsburg/ https://www.e-thieme.de/vierter-sieg-von-karsten-hohage-aka-grohacke-beim-slam-augsburg/#comments Wed, 18 Feb 2009 10:24:29 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=763 Karsten Hohage aus Heidelberg (auch als Grohacke bekannt)TexWieder einmal hatte der Augsburger Poetry Slam ein volles Haus. Dichtgedrängt lauschte das Publikum den Poeten, die aus Heidelberg (Karsten Hohage, auch als Grohacke bekannt), München (Grög!) und Wetzlar (Almuth Nitsch von Kerry) angereist kamen. Ein weiteres Highlight war natürlich der Singer/Songwriter Tex. Letzterer hatte noch im Vorfeld für mich eine spannende Aufregung bedeutet: Tatsächlich musste er erst einmal zur Notaufnahme, weil sein vereiterter rechter Mittelfinger eine Behandlung brauchte. Doch trotz dicker Bandagierung stand einer hervorragender Performance nichts im Wege.

Christiane FreitagDen Abend eröffnete Christiane Freitag mit einem augsburgerisch geprägtem Gedicht, bei dem ein Kassenbon, der Plus-Markt am Königsplatz und eine Flasche Martini eine besondere  Rolle spielte: „vorne eine Frau mit Kartoffeln und Kind / schreit nach Liebe“. Ihr folgte Thomas Laschyk, der an diesem Abend sein einjähriges Slambühnenjubiläum feiern konnte. Er war in den letztjährigen abc Schülerworkshops mit dabei gewesen und ist erfreulicherweise dem Slammen treu geblieben. In „Ein wenig gegenteilig“ stellte er die Gegensätze zusammen, bei dem „lange auf Kurzweiliges gewartet“ wurde, „in Immobilien was bewegt werden“ sollte. Er schloss mit „Fuck Anglizismen!“ seinen Vortrag.

Grög! aus München - auch bekannt als Georg Eggers.Ein neoliberales Märchen stellte Grög! vor. Das Ziel: Die Jugend nicht einzulullen, sondern dieser die Wahrheit über die gesellschaftlichen Verhältnisse zu erzählen und sie auszubilden für die marktwirtschaftliche Realität. So wurde aus „Hänsel und Gretel“ eine böse Geschichte, bei der sich die Eltern auf deren „Kernkompetenz als kinderloses Ehepaar“ konzentrieren konnten und der freie Markt schließlich doch den Jungmanagern Hänsel und Gretel hilft, sich gegen die Herausforderungen im Kampf gegen die böse Hexe durchzusetzen. Ihm folgte Almuth Nitsch von Kerry mit einem Abschiedsbrief von einem 56jährigen Fleischfachverkäufer kurz vor dem Untergang der Welt. Böse portraitierte sie diesen als fleischessenden Nazi – und gewann damit das Herz das Publikum, das sie ins Finale klatschte.

Albrecht Bertholdson aka Lasse SamströmDer zweite Block wurde von Elli Tsoures eröffnet: „Der schlimmste Tag in meinem Leben“. Nach einer schlechten Nacht aufzuwachen und festzustellen, dass es doch noch schlimmer werden kann, ist wirklich kein Spaß. Aber sich dann auch noch so fest in einen Typen zu verknallen, das man dessen Rückmeldung „Psychopath“ aus seinem Mund sogar noch sympathisch findet, ist dann doch krass. Ihr folgte Albrecht Bertholdson (besser bekannt unter seinem normalen nom de guerre Lasse Samström). Er veranstaltet ja gerade im Rahmen des Modular Festivals des Stadtjugendrings Augsburg Schülerworkshops – und Elli ist sogar aktuell eine Schülerin von ihm. Albrecht startete seine Schüttelprosa mit „Schwyrik ist ler“. Er stellte sich die Frage: „Was geht vor in den Hichterdirnen?“ In seinem zweiten Text arbeitete er die verschiedenen Gruppierungen in Deutschland und deren speziellen Verbotsregelungen durch und kam zum Schluss: „Es ist nicht erlaubt dem Schwaben / sich an Heroin zu laben!“

Hund Bruno ist begeistert.Karsten Hohage war jetzt insgesamt viermal in Augsburg – und auch beim vierten mal konnte er mit seinem Vortrag das Publikum begeistern. Er las zuerst eine Lyrik „Irgendwo zwischen Entfaltung und Verpflichtung sitzt irgendwo – das Glück“. Dann folgt eine bitterböse Geschichte „Du willst“ – wo irgendwie alles gar nicht so klappt. Ihm folgte Nero Kinski mit einem Gedicht „Entsage der Musik – nicht“. „Haste schon gesehen? / Haste schon gehört?“ Schönes Stakkato, schnell und heftig. Klasse! Trotzdem setzte sich Karsten durch und zog mit Almuth ins Finale ein.

Almut Nitsch von KerryNach den fulminanten Vorrunden folgte nun das große Stechen der beiden Finalisten. Almuth Nitsch von Kerry las mit „Mein Name ist Anna und ich bin sieben Jahre alt“ eine düstere Geschichte eines kleinen Kindes vor. Alleingelassen muss es herausfinden, was passiert „wenn man den Goldfisch mit Spüli füttert: er schwimmt nicht mehr“. Karsten Hohage antworte mit „Fitze Fitze Fatze / Der Papa hat ’ne Glatze“: ein superfieses Kinderlied. Ein Kind, das zum Jugendlichen heranwächst, wenig Chancen hat, diese nicht nutzt und immer tiefer abstürzt. Der Ausblick ist düster und endet bestimmt noch nicht nur im Knast.

Die Abstimmung der Publikumsjury war superspannend – und letztendlich dann doch eindeutig: Karsten Hohage gewann den Preis als Slammer des Monats Februar 2009 – ein Büchergutschein von Bücher Pustet. Der Preis für den besten lokalen Slammer, gestiftet von Künstlerbedarf boesner (Schreibkladde mit Stift)  ging an Albrecht Bertoldson. Gratulation!

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abc Festival: Schülerslam in der Komödie https://www.e-thieme.de/abc-festival-schulerslam-in-der-komodie-2/ https://www.e-thieme.de/abc-festival-schulerslam-in-der-komodie-2/#comments Fri, 18 Jul 2008 13:05:55 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=395 Winston PurpleHeute vormittag fand der abc Schülerslam statt – der Höhepunkt der mehrmonatigen Schülerworkshops des abc Festivals, in dem junge Leute das Slammen kennenlernen können, ja regelrecht zu Bühnenpoten ausgebildert werden!

Drei Jahre abc Festivals – drei Jahre Workshops. Und man kann eine Entwicklung feststellen – die diesjährigen Workshopteilnehmer sind noch einmal eine Klasse besser als letztes Jahr! In der total ausverkauften Komödie drängten sich gestern größtenteils Schüler der beteiligten Schulen um ihre Kollegen auf der Bühne zu bewundern. Vierzehn Slammer traten gegeneinander in einem heißen Battle an, das wieder sehr gut von Ko und Rayl moderiert wurden.

Den Anfang machte Katha, die als Nero Bonaparte schon oftmals und auch talentiert beim regelmäßig in der Kresslesmühle stattfindenden Augsburger Slam aufgetreten ist. Sie prangerte die Manipuation durch die Medien an und forderte auf: „Kellerkind – geh doch mit in den Wald!“. Julia folgte ihr mit einem eiskalten, sehr genial vorgetragenen „Bewegungslos“. Stan Twerski, letztes Jahr immerhin dritter geworden, ist dem Sprechgesang treu geblieben und reimte vom Erwachsenwerden eines Rappers. Nicht nur Stan – auch seine Texte sind reifer geworden: sehr gut! Ihm folgte ein weiterer Rapper: Andy – auch er im Rap-Kurs der abc Workshopleiterin Fiva. Er hatte eine Beichte eines Hip Hop Gangsters mit im Gepäck. „Du hängst an meinen Lippen wie Sekundenkleber“ sagte Maria aus der Storyteller-Gruppe von Pauline Füg. Sehr dichte, lyrische Prosa. Toll! Anna war die nächste in der Reihe und auch sie hatte Prosa mitgebracht: „Nimm Dir meine Zeit. Ich gebe sie Dir gerne!“ Letzte vor der Pause: Rosa! Sie hatte den Rache-Text dabei, den sie beim letzten Lauschangriff genauso erruptiv präsentiert hatte.

Zweite Runde nach einer kurzen Pause: Verena klassifizierte sehr geistreich die Nichtraucher in die Kategorien Antiraucher, Gelegenheitsraucher und Nichtrauchende Raucher. Matylda folgte mit einem starken und wortgewaltigen Auftritt. René (aka MC Sabbat) räumte mit Rapper-Klischees auf. Winston – der Augsburg schon bei den letzten U20 Wettbewerben des German International Poetry Slams 2007 in Berlin vertreten hat (siehe hier) – performte sein persönliches „Augsburg good bye“, das irgendwie dann doch eine Liebeserklärung an seine Heimatstadt wurde. Elli erzählte, wie sie sich auf die Suche nach dem perfekten Mann für ihre Oma machte. Irre, was sie dabei alles erlebt; wichtig auch die Tipps, was man als Nachahmer nicht machen sollte. „Ein Genie irrt sich nie!“ rief Thomas Laschyk in das Publikum und reimte äußerst geistreich und ironisch sich ins Herz der Menge. Last but not least: Daniel Phillip, der in die Mühlen einer jeglichen Beziehung geriet: Der Jahrestag stand an! Jetzt galt es, Romantik und Phantasie zu beweisen!

Die Jury-Wertung
Als Juror hatte man es schwer: Nicht nur, dass die Darbietung wirklich qualitativ sehr nah aneinanderlagen – sie waren auch teilweise sehr unterschiedlich: Rap, Storytelling, Spoken Word. Die Punkte-Wertungen der Jury (neben zwei Schülern waren das Peter Bommas – Junges Theater Augsburg, Sebastian Seidel – S’Ensemble theater, und ich als Slam Master Augsburg) im Einzelnen:

  • Verena Schön, Holbein Gymnasium, 22,8
  • Katha (aka Nero), Maria Theresia Gymnasium, 25,0
  • Andy, Heinrich von Buz Realschule, 25,0
  • Anna, Maria Stern, 25,5
  • Julia, Maria Theresia Gymnasium, 26,0
  • René Profet aka Sabbat, Jakob Fugger Gymnasium, 26,5
  • Maria, St Stephan Gymnasim, 26,8
  • Daniel Phillip, Rudolf Diesel Gymnasium, 26,9
  • Stan Twerski, 27,0
  • Matylda, Justus von Liebig Gymnasium, 27,0
  • Rosa, 27,6
  • Elli, Maria Theresia Gymnasium, 27,6
  • Thomas Laschyk, 27,7
  • Winston Purple, St. Stephan, 28,1

Alle Teilnehmer des abc Schülerslams 2008

Ein spannendes Finale
Im Finale trat die ersten drei besten Puntkwerungen gegeneinander an:; da Elli und Rosa Gleichstand hatten, gab es also vier Finalsiten. Den Anfang machte Elli mit ihrem kleptomanischen „Goldschatz“-Song. Hervorragend und noch einmal eine Steigerung zur Vorrunde. Super! Nummer zwei im Stechen: Rosa. Lautmalerisch erzählte sie aus dem Leben eines Katers. Menschen sind schon blöd, Miau! Thomas Laschyk performte einen Text, den regelmäßige Besucher des Lauschangriffs schon gehört hatten: Zunächst gab es die Erläuterung, wie es zum Text kam, wie sich nichts einstellen wollte und plötzlich der Text aus der Feder floss. Die zweite Hälfte war just dieser Text. Als letzter Finalist rappte sich Winston Purple ins Herz des Publikums und der Jury. Ein ernster Text über einen Freund, der sein Leben an sich vorbeirauschen lässt und endlich sich ändern sollte. Eine ganz neue Seite an Winston, klasse!

Die Wertung im Finale:

  • Rosa, 27,5
  • Thomas Laschyk, 28,5
  • Elli, 29,2
  • Winston Purple, 29,9

Damit gewinnt Winston Purple den diesjährigen abc Schülerslam und ist somit auch zusätzlich nominiert für den German International Poetry Slam 2008, der deutschsprachigen Slam-Meisterschaft, die dieses Mal in Zürich stattfindet! Gratulation!

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