Deprecated: Die Funktion jetpack_form_register_pattern ist seit Version jetpack-13.4 veraltet! Verwende stattdessen Automattic\Jetpack\Forms\ContactForm\Util::register_pattern. in /mnt/web110/b2/57/5361557/htdocs/wp-includes/functions.php on line 6078 Warning: Cannot modify header information - headers already sent by (output started at /mnt/web110/b2/57/5361557/htdocs/wp-includes/functions.php:6078) in /mnt/web110/b2/57/5361557/htdocs/wp-includes/feed-rss2.php on line 8 nils rusche – e-Thieme https://www.e-thieme.de Für Sie immer noch Du. Fri, 06 Jan 2012 17:13:30 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.3 https://www.e-thieme.de/wp-content/uploads/2015/11/cropped-2015_horst-portrait-500x375-32x32.jpg nils rusche – e-Thieme https://www.e-thieme.de 32 32 16543539 Herzschmerz und Weltschmerz feiern eine Party – Der Augsburger November-Slam https://www.e-thieme.de/herzschmerz-und-weltschmerz-feiern-eine-party-%e2%80%93-der-augsburger-november-slam/ https://www.e-thieme.de/herzschmerz-und-weltschmerz-feiern-eine-party-%e2%80%93-der-augsburger-november-slam/#respond Sat, 26 Nov 2011 19:01:43 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1511

Eine rappelvolle Kresslesmühle, ein fantastischer Michael Feindler an seiner Gitarre als Rahmenprogramm und acht wunderbare Poeten: Das war der Poetry Slam am 25. November in Augsburg. Aus Berlin war Nils Rusche angereist, der Münchner Alex Burkhard und die Gröbenzellerin Carmen Wegge waren ebenso angereist und somit fest gesetzt. Die freie Liste war wieder sehr gut gefüllt und gleich mehrere Debütanten hatten Glück, von unserer Glücksfee gelost zu werden.

Passiert!
Gleich der erste Slammer des Abends war bisher nie in Augsburg aufgetreten. „Irrelephant“, so nannte sich Christian Weiblen bei seinem Slam-Debut, riss sofort alle in seinen Bann. Sein Text „Das Leben ist ein Stich. Man darf bloß nicht soviel kratzen“ über das Ende einer Beziehung hatte einiges an Wortwitz zu bieten. „Wir sollten es wie die Tomaten halten: Passiert!“ Ihm folgte Art Rudolf, der aus seinem Buch „Starthilfen“ vorlas. Darunter vom Philosophen, der wenn er Durst hat, lieber über Wasser nachdenkt, als zu trinken. Die Gröbenzeller Slammerin und Slam Masterin Carmen Wegge war die Dritte im ersten Block. „Reden, reden, reden – es muss doch noch mehr geben als Reden vor dem Versöhnungssex?!“ rief sie in die Menge. Cornelia Koepsell beendet den ersten Block mit „Pepe dreht durch“: Pepe Halbmair ist mittelmäßig. Alles, wirklich alles was er macht ist bestenfalls Durchschnitt. Und er lieb seinen täglich Trott. Doch plötzlich bricht Neuerung in sein Leben ein… Irrelephant wurde mit großen Applausins Finale gewählt.

Dumm und Naiv!
Der zweite Block wurde durch den Berliner Nils Rusche eröffnet. Vor drei Jahren, als er noch in Bamberg lebte, war er ja quasi Stammgast in Augsburg. Aufgrund der großen Entfernung hat er sich aber ein bißchen rar gemacht. Er brachte einen „Text über das Leben“ in dem das Reden nach einem langen Schweigen wieder gelernt werden musste – wie einem Kind das Laufen begebracht wird: Schritt für Schritt. Ihm folgte Eberhard Dahms: 83 Jahre und Slam-Anfänger. Er hatte lustige Gedichte im Gepäck, darunter „Arzt-Latein“ (über Fieberzäpfchen), „Augsburger Nächste – finden in München statt“ und „Ein Dichter dichtet vor sich hin“. Mit der „Trott der Stadt“ antwortete Alex Burkhard: „Manchmal wünschte ich mir, ich wäre weg“. Denn: „Manchmal fühle ich mich so häuserschluchten … Ich will mit meiner Freundin keine Lärmbeziehung führen!“ Als letzte am Abend trat Katharina Schikorski aus Friedberg auf. Sie performte ihr Gedicht „Dumm und naiv“ vor: „Die Welt ist nicht so lieb und nett / wie Du sie vielleicht gerne hättst.“ Alex Burkhard zog ins Finale ein!

Das Finale – eine Party
„Heul doch!“ rief der Weltschmerz auf der Party vom Herzschmerz und der Motivationsschmerz stand bedröppelt daneben. So ging es zu im „Partytime“-Text von Irrelephant. Alex Burkhard schilderte die Wohnungssuche in München – die dann letztendlich doch eher ein Bewerbungsgespräch zwischen den Geschlechtern im Café war. Die Publikumsjury hatte es schwer: Trotz mehreren Versuchen ein eindeutiges Ergebnis herbeizuklatschen, war kein Sieger herauszufinden – so einigten wir uns auf einen Doppelsieg!
Gratulation für die beiden Poeten!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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Slam im November: Wenn Salvador Dali geslamt hätte, dann… https://www.e-thieme.de/slam-im-november-wenn-salvador-dali-geslamt-hatte-dann/ https://www.e-thieme.de/slam-im-november-wenn-salvador-dali-geslamt-hatte-dann/#respond Sun, 07 Nov 2010 17:47:43 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1236 Eine Augsburger Megaslam mit gleich 10 Teilnehmern und vielen Gästen von außerhalb fand vorgestern in der Kresslesmühle statt. Mit dabei waren neben Grög und Alexander Burkhard aus München, Simon Felix Geiger aus Freiburg, Nils Rusche aus Berlin, Martin Geier aus Nürnberg auch das relativ frisch gegründete Slam-Duo „Le Poonie“. „Le Poonie“ besteht aus der Hamburgerin Bente Varlemann und der Münchnerin Carmen Wegge besteht.

Kurz und knappich: Ein Wahnsinnsabend mit gehörig viel Wahnsinn in den Texten!

Erster Block
Melanie Schöning mag Kinder. Jedoch keine Kinder, die bei Bambi und anderen Kindergeschichten nicht mehr weinen können. Um aber die heutige Jugend überhaupt noch erreichen zu können, hat sie ein Märchen geupdated: „Rotkäppchen 2.0“! Das rotbecapte Gör versucht Granny zu retten, doch Mr. Wolve und die Ninja-Zomies scheinen härtere Gegner zu sein als gedacht… Voll krasses Märchen Reloaded, also! Das Hamburger-Münchner Slam-Duo „Le Poonie“ (Bente Varlemann und Carmen Wegge) fragten sich, wie man in Zeiten wie diesen überhaupt noch von Bahnhöfen sprechen kann? Aber: „Immer ist irgendwas…“!

Peter Knuhr hatte eine Prosa gegen die Selektionssprache von Thilo Sarrazin & Co geschrieben, ein Text mit bewussten „Webfehlern“ in denen sich die verschiedenen Fäden und Textilien nicht vereinen ließen. Nils Rusche, der gerade in die Bundeshauptstadt gezogen ist, hat die typisch Berliner Textgattung „U-Bahn Text“ gewählt. „Die Stadt kaut, verdaut und spuckt Dich aus“ so in seinem Gedicht „Unsichtbar“. Alexander Burkhard, Teammitglied der Münchner „Westend ist Kiez“-Truppe fühlt sich als ewiger Zweiter: „Wenn ich in der Goethezeit gelebt hätte, wäre ich Schiller gewesen!“ Mit seinem Appell „Tu was Du willst!“ überzeugte er die Publikumsjury und wurde prompt ins Finale gewählt.

Zweiter Block
Simon Felix Geiger
will das Echte – und findet es im Slam. In „Kann, Sein, Schein“ findet er das im Slam, der eben frei von Schein ist. „You have to be a lover“, so Robert Boyd aus den USA, „without bitterness“ und „embracing change“! Grög knüpfte an Peter Knuhrs Anti-Sarrazin-Text an und drehte den Spieß vollkommen um. Wie wild schimpfte er gegen die Schmarotzer, diese Wirtschaftsflüchtlinge, diese Leistungsverweigerer – in den Bänker-Türmen in Frankfurt. Sehr witzig! Und mit Ironie und Witz hatte es auch der nächste Slammer: Michael Otto. Ironie ist zum Beispiel alle Bibeln im Hugendubel in die Science-Fiction-Abteilung zu stellen. Oder ein Grenzsoldat mit Borderline-Syndom. Weniger witzig ging bei Martin Geier der Notruf mit einem automatischen Anrufbeantworter aus. Klasse Text mit bösem Ende!

Das große Finale
Was hätte bloß Salvador Dali geschrieben, wenn er Slammer und nicht Maler geworden wäre, fragte sich Alexander Burkhard. Geschickt ließ der Poet die Namen aller Slammer des Abends in den Text einfließen. Hier konnte Grög nur mit seinem Ordnungsamt-Text antworten: „Was fehlt in Kabul?“. Die Jury war daraufhin aufgrund der unheimlich guten Performance der beiden Slammer unentschlossen – wer sollte der Sieger des Abend werden? Wieder gab es eine harmonische Lösung: Doppelsieg und somit beide! Gratulation an die beiden Münchner Gewinner!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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MODULAR Festival: Slam im Boxring https://www.e-thieme.de/modular-festival-slam-im-boxring/ https://www.e-thieme.de/modular-festival-slam-im-boxring/#respond Sun, 18 Apr 2010 13:17:23 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=1064 Beim MODULAR Festival 2010 in Augsburg kam es zum zweiten Boxring Slam in Augsburgs Geschichte. Im Ring standen sich neben den lokalen Slammern auch weitgereiste Slam-Fighter gegenüber: Harry Kienzler aus Tübingen, gewann schon zweimal den Titel des Vizesiegers im Team bei den deutschsprachigen Slammeisterschaften zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Augsburgs Ehre verteidigte Nils Rusche (Bamberg) beim National Slam 2008 in Zürich. Er war auch schon beim letzten Modular-Festival dabei und war alles andere, als ein kuscheliger Gegner! Lucas Fassnacht – zuletzt im Januar-Slam in Augsburg – schüchterte wieder durch gezielte Low Kicks die Gegner ein, obwohl seine Texte erst einmal ruhig daherkamen. Einen Slam Dunk drohte Peh, die Wortgefechtqueen aus Berlin, ihren Gegnern an. Peh, das ist das “P” in Poesie, hat gerade ihren ersten Gedichtband vorgestellt: “Angeschossen”. Der Abend mit fast 500 Zuschauern im überfüllten Moritzsaal war einsame spitze!

Der Wettkampf wurde doch Alexander Ratschinskij aus Augsburg eröffnet. Mit einer starken Performance erzählte er die Geschichte der Haarwurzel, die es sich zur Aufgabe machen wollte, die beste ihrer Art zu werden. Nummer zwei war der Bamberger Nils Rusche mit einem Märchen: „Ich hab mich getraut…“. Sehr schön! Ihm folgte Arthur aus Augsburg, der an diesem Abend seine Slam-Premiere feierte! In seiner Kurzgeschichte schilderte er die Beweggründe eines Selbstmörders. Harter Tobak! Letzte im ersten Block war Peh (Berlin) mit einem Gedicht über verschwendete Liebe – „Zum Beispiel der Typ da an der Bar!“. Peh wurde von dem begeistern Publikum ins Finale geklatscht.

Nach einer kurzen Pause ging es sogleich weiter mit dem Erlanger Lucas Fassnacht. Während seine Kurzgedichte am Anfang eher das Publikum irritierte, fing er es mit seiner Shortstory „Ich bin der Tod, ich trage rot“ wieder ein. Fritz Köcher aus Augsburg las wieder Auszüge aus seinem „Tagebuch eines Seggls“ – unter anderem über den veganen Selbsthass oder das Wiedersehen mit alten Schulfreunden. Harry Kienzler aus Tübingen präsentierte seinen Beitrag von einem Dead or Alive-Slam. Dort hatte er den ziemlich unbekannten Dichter Ferdinand Freiligrath mit seinem „Hamlet“ zur Bearbeitung erhalten. Kienzler beantwortete diesen Text heftig mit aktuellen Themen wie Afghanistan-Einsatz und der deutschen Politik. Der Freestyler Grizu fasste als letzter Slammer des Abends einige Slambeiträge zusammen und ging auch generell auf das Modularfestival und andere Augsburger Themen, wie zum Beispiel dem Dönerverbot ein. Fassnacht wurde ins Finale gewählt.

Dort stand er dann wieder Peh gegenüber. Hier das Finale in voller Länge:

Die Abstimmung brachte dann das Ergebnis: Lucas Fassnacht konnte den Slam-Campionship-Gürtel in Empgang nehmen – genauso wie den Büchergutschein von Bücher Pustet. Den Preis für den besten Augsburger Auftritt konnte Fritz Köcher entgegennehmen. Gratulation!

Der nächste Augsburger Poetry Slam findet am 23.4. wieder in der Kresslesmühle statt. Vorverauf läuft!

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Sulaiman gewinnt Weihnachtsslam 2009 https://www.e-thieme.de/sulaiman-gewinnt-weihnachtsslam-2009/ https://www.e-thieme.de/sulaiman-gewinnt-weihnachtsslam-2009/#respond Sun, 20 Dec 2009 06:44:32 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=974 Einen heißen Poetry Slam legten die Poeten am 18.12. in der wieder einmal restlos ausverkauften Augsburger Kresslesmühle hin. Dabei konnten die Zuhörer erfahren, „Wie Kurt entjungfert wurde“ (Michael Friedrichs), das  „Ich bin schizophren“ (Cornelia Koepsell) sowie allerlei über diverse Obsessionen (z.B. Peter Wagner über seine Autogrammsammelleidenschaft oder Nils Rusche mit Rückengraulen). Der Gewinner des Abends war dann aber Sulaiman Masomi aus Paderborn, auch mal gerne etwas zu sagen hätte. Doch dazu später mehr.

Michael Friedrichs startete den Reigen mit der amüsanten Geschichte des Studentens Kurt, der in Heidelberg seine Unschuld verlor, während der Ehegatte der Gespielin vor der Tür stand und klopfte. Moritz Neumeier aus Kiel ging es ähnlich –  „In zwei Stunden bloß“ schrieb er: „Habe Liebe gesucht und Dich gefunden“. -Neumeier hatte es übrigens beim German International Poetry Slam 2009 in Düsseldorf ins Halbfinale gebracht. Cornelia Koepsell verstand es brilliant in ihrer Kurzgeschichte „Schizo“ sich in zwei Figuren aufzuspalten. Die Eine, die fleißig zur Arbeit geht und sich am Gehaltsscheck erfreut – und die Andere, die es hasst, sich zur Arbeit zu schleppen und die am Liebsten einfach liegenbleiben würde. Sulaiman Masomi (Paderborn) erfreute das Publikum mit seiner Story „Ich weiß ES“. Diese kurze SMS an seine Mitmenschen geschickt, verleitet diese zu überraschenden Geständnissen. Auch sein „Ein Kanake sieht rot“ kam blendend an und so zog er ins Finale ein.

Die zweite Runde wurde von dem Müncher Journalisten und Kabarettisten Peter Wagner eröffnet. Schon als Kind sammelte er Autogrammkarten (hier noch von bayerischen Ministerpräsidenten und Erich Honnecker) – aber als Erwachsener ging er auf die wirklich großen Fische los: Barack Obama. Der Text dieser ürbigens wahren Geschichte  ist hier nachzulesen. Alexander Ratschinskij begab sich mit einem Gedicht auf eine Reise durch Raum und Zeit bei der er Persönlichkeiten der Weltgeschichte besuchte („Raus hier!“). Michael Jakob musst traurigerweise erleben: „Irgendwo ist immer ein Haken“. Schließlich fand Nils Rusche die Lösung für all die Probleme in der Welt: Wir müssten alle einfach nur mehr Rückengraulen! Michael Jakob wurde vomPublikum ins Finale geklatscht.

Das Finale: Schnell, laut & saugut
Sulaiman gegen Michl – was für ein Stechen im Finale! Sulaiman legte los mit „Wenn ich was zu sagen häääätt!“ – dann würde alles besser. Michael Jakob zog mit seiner „Struwwelpeter 2.0“-Serie nach. Ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen, das Sulaiman für sich entschied! Er bekam den Büchergutschein von Bücher Pustet sowie die Flasche Champagner. Der Preis für die beste lokale Slam-Leistung ging an Cornelia Koepsell – sie gewann den von boesner Künstlerbedarf gestifteten Preis. Der nächste Poetry Slam ist wieder im neuen Jahr, am 8.1.2010 – alle Termine unter www.slam-augsburg.de.

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Modular Slam im Boxring https://www.e-thieme.de/modular-slam-im-boxring/ https://www.e-thieme.de/modular-slam-im-boxring/#comments Thu, 16 Apr 2009 19:42:03 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=813 MC Horst ThiemeDer Poetry Slam zum Modular Festival am 4.4. im Augsburger Capitol war ein Mega-Erlebnis! Nicht nur, das ich meinen lang gehegten Traum, einmal im Boxring moderieren zu dürfen wahrmachen konnte. Auch die Slammer gaben ihr Letztes und verwandelten das Capitol in eine atemberaubende Arena! Zusätzlich zum regulären Slam brachten wir auch noch den U20 Slam vom Modular Workshop, den Lasse Samström organisiert hatte, über die Bühne. Siegerin des Abends war Miss Moustache – sie konnte den Büchergutschein von Bücher Pustet mit nach Hause nehmen. Viele kennen sie unter ihrem Nom de guerre „Nero Pennywise Doom“ und den zahlreichen Auftritten beim Poetry Slam in der Kresslesmühle.
Den U20-Battle entschied die just an diesem Abend ihren 16. Geburtstag feiernde Lilly für sich; sie gewann den von boesner Künstlerbedarf gestifteten Preis. Aber auch der von mir hochverehrte Wolf Hogekamp war zum ersten Mal in Augsburg auf der Slam Bühne mit dabei und konnte viel Applaus mit nach Berlin zurück nehmen. Begleitet wurde das alles mit einer spektakulär Licht/Nebel-Show und den Beats von DJ James Formby..

Lasse Samström: Modular Schülerworkshopleiter & SlammerZum Verlauf des Abends: Den Anfang machte Lasse Samström. Als Opferlamm trat er außerhalb der Wertung an. Schließlich war er ja auch der Modular-Workshopleiter gewesen und das er gegen seine eigenen Schüler kämpfte wollten wir dann doch nicht forcieren. Auf folgendem Video ist sein Auftritt festgehalten:


Poetry Slam Augsburg: Lasse Samström (Modularfestival 1/7) von Slam Augsburg auf Vimeo.

Modular Workshop: Das U20 FinaleNach seinem Auftritt begann das Battle seiner Schüler vom Modular-Workshop. Elli Tsoures machte den Anfang und las „Du bist ein Arschloch“. Bös und lustig wie immer. Elli kennen wir ja bereits aus dem abc Brecht-Slam Workshops der letzten letzten Jahre, damals noch ausgerichtet von Ko Bylanzki und Rayl Patzak. Linda war die zweite – wie alle Weiteren in der U20-Runde hatte sie die ersten Slam-Erfahrungen bei Lasses Modular-Workshop gewonnen. Sehr souverän trat sie auf: sie blieb jedoch trotz „1000 Küsse“ einsam. Sokrates, der dritte Slammer, fragte sich „Das ist ja Wahnsinn – was mache ich hier eigentlich?“ und performte einen launischen Text: „Fuck the System!“. Last but not least die äußerst talentierte Lilly mit „Glaubst Du wirklich?“. Hier ihr Auftritt:


Poetry Slam Augsburg: Lilly (Modularfestival 4/7) von Slam Augsburg auf Vimeo.

Mit diesem Auftritt gewann sie auch das Stechen der Modular-U20 League und ist somit erste U20 Meisterin in Augsburg 2009! Gratulation!

Nach einer kleinen Pause begann dann der reguläre Slam. Im ersten Block konnten wir Sarah Menze begrüßen, die schon beim ersten abc Schülerworkshop 2006 teilgenommen hatte und den bei ihrer Slam-Premiere uraufgeführten Text, noch immer auswändig konnte. Toller Auftritt!


Poetry Slam Augsburg: Sarah Menz (Modularfestival 5/7) von Slam Augsburg auf Vimeo.

Ihr folgte Albrecht Rau der passend zum Boxring auch seinen Kampfnamen „Malcolm der Raue“ benutzte! Er entpuppte sich als verhinderter Werbetexter. „Fällt der Schuh schon auseinander / ist er wohl von Salamander!“ und weitere kluge Werbe-Ideen stellte er vor. Komisch, dass sich bis jetzt keine Agentur bei ihm meldete!

Ihm folgte Nils Rusche, der in Augsburg wirklich kein Unbekannter mehr ist. Neben vielen Auftritten hier hatte er Augsburg während dem letztjährigen National Slam in Zürich vertreten! Eine klasse Performance. Seht selbst:


Poetry Slam Augsburg: Nils Rusche (Modularfestival 6/7) von Slam Augsburg auf Vimeo.

Nach Nils kam Miss Moustache in den Ring, die wir ja eigentlich als Nero Pennywise Doom kennen und schätzen. Sie beeindruckte das Publikum nachhaltig mit ihrem Text „Anna – noch bist Du sieben Jahre alt“. Mit heftigen Applaus zog sie ins Finale ein.

Wieder gab es eine kurze Pause und schon sollte der zweite Block beginnen. Den Beginn machte Dominique Ronshausen aus Marburg, die uns zuletzt im Januar in Augsburg verzaubert hatte. Folgend ihr Auftritt:


Poetry Slam Augsburg: Dominique Ronshausen (Modularfestival 7/7) von Slam Augsburg auf Vimeo.

Nummer zwei im zweiten Block war Julia, die wie Nero ebenso an den letztjährigen abc-Schülerworkshops teilnahm. Mit „Bewegungslos“ brachte sie den mir bis jetzt am allerbesten erscheinenden Auftritt ihrer Slam-Karriere in Augsburg auf die Bühne. „Sag ihr nichts / Du hast den Spieß umgedreht / jetzt drehst Du Dich im Kreis“. Spitze. Ihr folgte das Urgestein der deutschsprachigen Slam-Szene: Wolf Hogekamp, der bereits seit 1995 in Berlin Slams und dort auch 1997 den ersten deutschsprachigen National Slam organisierte. Aktuell macht er den Bastard-Slam in Berlin und ist auch Mitglied vom „Berliner Wald“. Als Slam Poet ist Wolf deutschlandweit bekannt und ich freute mich unbandig, ihn endlich nach Augsburg bringen zu können! „Es regnet Ponys in Augsburg“, wunderte er sich und hatte alle Lacher auf seiner Seite! Letzte im Wettbewerb war Matylda Bzdak. Sie las „Aus dem Leben eines Vagabunden“. Klasse Text, klasse Abschluss!
Mit großem Applaus wurde dann aber Wolf Hogekamp ins Finale geklatscht.

Miss Moustache aka Nero Pennywise DoomIm Finale standen sich Miss Moustache aka Nero und Wolf Hogekamp gegenüber. Spannend – und bestimmt auch ein Wettkampf der Slam-Generationen! Mit donnerndem Applaus wurden beide Slammer belohnt. Und Miss Moustache konnte ihren ersten Sieg beim Augsburger Slam abholen – denn bei ihr kannte der tosende Applaus kein Ende mehr. Ein super Abend! Hoffentlich geht das Modular-Festival, das vom Stadtjugendring Augsburg organisiert wird, nächstes Jahr in die nächste Runde!

Alle Videos vom Modular-SlamAlle Videos vom Slam auf dem Modular Festival gibt es bei Vimeo zu sehen. Ich habe ein ganzes Album mit Filmen erstellt – hoffentlich gefällt’s. Leider reichte uns der Akku der Kamera nicht aus – deswegen fehlen Aufnahmen von einigen Slammern!

Unsere Foto-Galerie von diesem Abend:

Mediale Erwähnung fand der Slam auch hier:

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German International Poetry Slam in Zürich https://www.e-thieme.de/german-international-poetry-slam-in-zurich/ https://www.e-thieme.de/german-international-poetry-slam-in-zurich/#comments Sun, 23 Nov 2008 06:45:46 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=663 Vom 19. bis 22. November 2008 fanden im Kulturzentrum Schiffbau, einer Spielstätte des Zürcher Schauspielhauses, und im Jazzklub Moods die 12. Deutschsprachigen Poetry Slam Meisterschaften statt. Der Veranstalter „Verein SLAM2008“ um Etrit Hasler erwarteten rund 250 Slampoeten und -poetinnen aus Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz, die mit ihren Texten um die Gunst des Schweizer Publikums performten. Ergänzt wurde der Wettbewerb von einem spektakulären Rahmenprogramm (zum Beispiel der Rap-Slam der von Tobias Kunze gewonnen wurde). Ca. 10.000 Besucher und Besucherinnen, darunter rund 120 Schulklassen kamen als Zuschauer.

Und wie es war? Kurz und knapp: „BOAH“. Ein Wort, das alles sagt. „Zürich rockte“ könnte man auch sagen – aber das sind schon wieder zwei Wörter. Und die Schweizer mögen Präzision.  Also belassen wir es bei dem ersteren.  Und verlieren dann doch noch mehr Wörter…

Der diesjährige German International Poetry Slam (aka „National Slam“, aber falsch, da Deutsche, Liechtensteiner, Österreicher und auch die Schweizer Slammer gegeneinander antraten) fand 2008 in Zürich statt. Und was die Jungs dort abfackelten war einfach nur genial. Im Schiffbau waren nicht nur mehrere Säle, eine Disco und eine Poetry Lounge ganz nah zusammen – was genial war, weil man endlich nicht dauernd aneinandervorbeilief und sich nicht traf – nein, auch die komplette Abwicklung lief wie am Schnürchen. Sonderpreise für Slammer & Slam Master bei Getränken, super Essen und auch das mit den Unterkünften war luxuriös organisiert.

Die Sieger nach 4 Tage Dauerslam:

Bleu Broode im U20 Wettstreit

Team LSD (Micha Ebeling, Volker Strübing) die auch schon 2006 gewonnen hatten im Teamwettbewerb, zweite wurden SMAAT (Vorjahressieger)

Champion im Einzel: Sebastian 23 (Bochum), Zweiter: Julian Heun (Berlin).

Augsburg ist mit Nils Rusche und Serkan Erol als Vertreter in den Vorrunden ausgeschieden.

Die nächsten Wettkämpfe finden in Düsseldorf (2009) und im Großraum Bochum/Duisburg/Essen/Oberhausen (2010) statt. Für die Austragung 2011 haben sowohl Hamburg als auch die Region Franken ihren Hut in den Ring geschmissen.

Während 2008 noch jede Stadt zwei Slammer nominieren durfte, wird das in Zukunft nur noch eine Person sein. Dafür wird wieder das Wildcard-System, das zuerst 2007 in Berlin angewandt wurde, wiedereingeführt. Dabei können sich Slammer durch Auftritte und Siege bei nicht-Heimatslams, mit einem ausgeklügelten Punktesystem auf die nächste Teilnehmer-Liste bringen… Teams können sich nach wie vor frei bewerben – sie müssen aber nach wie vor mehrere Auftritte nachweisen.

Eine Fotogalerie befindet sich hier.

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Tollhaus: 111. Slam im Augsburger Rathaus https://www.e-thieme.de/tollhaus-111-slam-im-augsburger-rathaus/ https://www.e-thieme.de/tollhaus-111-slam-im-augsburger-rathaus/#comments Wed, 19 Nov 2008 11:20:18 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=622 Der 111. Poetry Slam in Augsburg, Autoren aus ganz Deutschland, Siegerehrung durch den Oberbürgermeister persönlich, viele Bands, DJs und das alles auch noch im altehrwürdigen Rathaus der Stadt Augsburg? Man kann sich vorstellen, dass das nur gut gehen konnte. Zum Tollhaus-Fest hatte am 14.11.2008 die Stadt einmalig das Tor des historischen Rathauses für die Augsburger Jugend geöffnet. Als Dankeschön für das politische Engagement junger Augsburger bei der Aktion 11Tausend schmiss die Stadt Augsburg eine fette Party im Herzen der Stadt. Folgend der Bericht zum Poetry Slam…

Nils Rusche, Vertreter Augsburgs beim German International Poetry Slam 2009 in Zürich, machte das Opferlamm. Gekonnt heizte er das Publikum mit seinem Text „Die Tauben haben einen Plan“ an. Schon Noah watete knöcheltief durch den Taubendreck – und die Plage zieht sich durch die Geschichte bis heute! Selbst Microsoft wird von Tauben gesteuert! Damit hatte Rusche natürlich die Lacher auf die Seite und perfekt auf den slammigen Abend vorbereitet!

Den Wettbewerb eröffnete Michael Friedrichs mit seinem Text „Schwangerschaft“. In seiner Betrachtung über Gattungen und Begattungen spitzte er den Uterus-Neid der Männer lustig zu und amüsierte sich über Erziehung als kreativen Prozess zur Selbstfindung von manchen Eltern. Friedrichs, selber gerade frisch Opa geworden, legte damit die Latte für die ihm nachfolgenden Slammer schon hoch an. Christian Ritter (Würzburg) verschnitt in seiner Mediensatire einen ernsthaften Text über den Unsinn des Fernsehens mit atemberaubend dämlichen Titeln von Talkshows, Boulevardmagazinen und Prekariat-Shows. Klasse! Der dritte Beitrag kam von Betty & Nero. Beide sind vielen bestimmt aus einigen Augsburger Slams bekannt – sie waren äußerst erfolgreiche Teilnehmer der Poetry Slam Workshops des frisch eingestellten abc Festivals zu Bertolt Brecht. Sie performten zusammen einen Text von Nero: „Hänsel und Gretel“. Letzter im ersten Block war Martin Geier aus Weißenburg. „Im Bett mit Tanja“ klappt leider gar nichts – und als dann ausgerechnet ihr Exfreund und zugleich sein WG-Mitbewohner an der Tür klopfte, half nur noch ein Splitterbruch des großen Zehs vor dem Schlimmsten hinweg! Absurd schmerzhaft und sehr komisch! Die Publikumsjury klatschte Ritter ins Finale.

Ohne Pause ging es heiter weiter in die zweite Runde. Der Flensburger Christian Seiffert berichtete von seiner Band, die mit Gothic-Musik versuchte, auf ihrem Abiball zu punkten. Drei Akkorde und der düstere Text „Komm doch lieber Sensenmann!“ zündete aber anscheinend bei der Veranstaltung nicht und so war die musikalische Karriere schon bald wieder vorbei. Musikalisch sollte es auch weitergehen: Die beiden Hip Hopper Jamal und Costel freestylten zunächst über die bis zu dem Zeitpunkt auf dem Slam gehörten Texte um dann das Leben in Oberhausen aufzugreifen. Costel übernahm dabei den Part der menschlichen Taktmaschine und beatboxte grandios, während Jamal heiße Reime pflegte. Nico Semsrott (Hamburg) lebte seine Depression aus. „Ich habe kein Motivationsproblem – ich bin eins!“, so Semsrott. Er fängt soviel in seinem Leben an, das er sogleich wieder abbricht, dass er nun ein Abbruchunternehmen starten möchte. Auf der gleichen Suche nach Lebensfreude machte sich die Protagonistin der letzten Autorin des Abends, Cornelia Koepsell. In „Tausenduneinenacht“ macht sich diese auf, um in der Wüste in einer Reisegruppe Liebe zu finden. Semsrott wurde ins Finale gewählt.

Frei nach Tucholsky präsentierte Christian Ritter „Deutsch für Anfänger“: eine Liste, was alles verboten ist, was man alles nicht machen darf, was man nicht betreten soll, wo man nicht laut sein darf etc. Nico Semsrott nutzte das Finale für seinen Panik-Text. Wissenschaftler haben ja herausgefunden, dass es vollkommen egal ist, was man in den ersten Minuten eines Vortrages sagt – „Ihr Penner!“. Die Publikumsbeschimpfung kam an (oder wurde tatsächlich vergessen) und so wurde er auch als Sieger des 111. Augsburger Poetry Slams gewählt. Er erhielt die Ehrenmedaille der Stadt Augsburg und den Büchergutschein von Bücher Pustet, der zu Ehren des Anlasses auch auf 50 Euro verdoppelt war! Christian Ritter erhielt als zweiter Sieger ein Augsburger Brecht-Buch, das genauso wie der erste Preis vom Oberbürgermeister der Stadt Augsburg Kurt Gribl persönlich verliehen wurde!

Während die Slammer sich noch freudestaumelnd umarmten, startete draußen vor dem Sitzungssaal im Oberen Flätz des Augsburger Rathauses schon Me (Soloprojekt des Ex-Nova International Frontmanns Michi Kamm), nach ihnen folgte ebenso genial La Brass Banda. Bis drei Uhr nachts wurde im Rathaus gefeiert, getanzt und in der Karaokebar lauthals gesungen. Ein Spitzenabend! Gratulation an den Veranstalter Stadtjugendring, der echt klasse Arbeit geleistet hat, das Rathaus komplett zu verzaubern: Wem gehört das Rathaus? Uns!

Der nächste Slam findet am 19.12. wieder in der Kresslesmühle statt.

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10 Jahre Slam in Augsburg https://www.e-thieme.de/10-jahre-slam-in-augsburg/ https://www.e-thieme.de/10-jahre-slam-in-augsburg/#comments Fri, 24 Oct 2008 09:01:02 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=609 Am 17.10. fand in der Kresslesmühle der zehnte Geburtstag des Augsburger Poetry Slams statt. 10 Jahre Slam – das sind 110 Veranstaltungen und 1100 Auftritte seit 1998. Und noch weit mehr! Denn zusätzlich standen viele weitere Slammer außer Konkurrenz auf der Augsburger Slam-Bühne. Darunter der Gründer der weltweiten Slam-Bewegung, Marc Kelly Smith.
Zum Jahrestag spielten die Jubilee Beachrockerz (Deniz Khan und Sebastian Giussani) auf, die an dem Abend ihre neue Platte vorstellten: Soje Deschmegre. Das ist eine Abkürzung für „Songs jenseits der Schmerzgrenze“. Aus Berlin waren die Slammer Gauner und Iris Schwarz angereist, aus Strasbourg Sarah Hakenberg. Natürlich war auch das Augsburger Slammer-Feld angetreten, um das Jubiläum zu feiern!

Zur Einführung beider Blöcke stellten sich die beiden Augsburger Vertreter des diesjährigen German International Poetry Slam / GIPS, der deutschsprachigen Champions League der Slammer, vor. Dieses Jahr vertreten Nils Rusche und Serkan Erol die Schwabenmetropole. Beide traten als „Opferlämmer“ (d.h. außer Konkurrenz) auf, um die Stimmung anzuheizen. Und natürlich auch, um noch weitere „Trainingseinheiten“ für den Züricher Wettbewerb zu genießen… Und selbstverständlich konnte man auch wieder Deniz Khans Freestyle-Rap erleben – genial!

Erster Block
Gabriel Kretz – zum ersten Mal auf einer Slam-Bühne – fing seinen Vortrag zunächst eher im Stil eines Standup-Comedians an. Schließlich kam er dann doch noch zu seinen Gedichten, die zwischen Kalauer und Ernst changierten. Peter Knuhr (im GIPS 2005 in Leipzig für Augsburg angetreten) präsentierte wieder einer seiner köstlich-skurrilen Kurzgeschichten: Ein Pärchenabend beim Chinesen eskaliert dank seltsamer Zutaten – quasi ein LSD Albtraum mit Ente süßsauer. Rap-Poet Gauner hatte auch von einem merkwürdigen Tag zu berichten: In der Jackentasche eines Mannes reiste er in seine Vergangenheit. Er arbeitete höchstprofessionell mit den Beachrockerz, die alle Slammer auf Wunsch musikalisch begleiteten,  zusammen – kein Wunder, den auch Gauner hat erst letztes Jahr eine Platte herausgebracht (auf www.inwirklichkeittraeumer.de sind auch Ausschnitte). Den Abschluss machte Albrecht Rau der mit seinem Klassiker „Bauhaus-Rap“ glänzte. Ist übrigens neben anderen Texten/Liedern auch auf seiner MySpace-Page zu hören.
Gauner wurde von der Publikums-Jury ins Finale gevoted.

Zweiter Block
Die literarische Kabarettistin Sarah Hakenberg war wieder in Augsburg! Sie las aus der Reihe „Meine absurden Exfreunde“ eine relativ frühe Folge – nämlich Nummer 44 mit der Überschrift „Erwin“. Ihr Einschlafproblem kostete ihr fast das Leben. Denn nach 65 Stunden Schlafentzug können sensible Gemüter sterben. Und sie war verdammt knapp dran. Stefan Heim war anscheinend stark beeindruckt und versuchte ein gutes Bild abzugeben. Er verbesserte zunächst seine Körperhaltun und pumpte sich zunächst mit 10 Liegestützen vor seinem Auftritt auf, um anschließend seine „Straßenbahnromatik“ vorzustellen. Die Berliner Jungslammerin Iris Schwarz berichtete von ihrer Schreibblockade. Diese versuchte sie zu überwinden, indem sie über Schreibblockaden schreiben wollte. Konkreter gesagt, wie sie mit einem Text über Schreibblockade ihre Schreibblockade überwindet. Letzter Slammer war Markus Schmalzried, der das Lied „Im Frühtau zu Berge wir zieh’n“ auf den Aktienmarkt zu adaptieren versuchte – leider verunglückte das Experiment. Sarah Hakenberg wurde ins Finale geklatscht.

Finale
Gauner rappte von einer „Filmverführerin“ und Sarah bestand darauf: „Ich bin nicht süß“.
Und gewann damit auch den Abend. Gratulation, Sarah!

Der nächste Slam findet am 14.11. im Rahmen der Tollhaus-Party im Augsburger Rathaus statt. Der Slam wird dabei im Sitzungssaal des Stadtrates gefeiert! Da die Party kostenlos ist, gibt es dieses Mal keinen Kartenvorverkauf! Mehr Informationen unter www.11tausend.de.

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Erster Poetry Slam nach der Sommerpause! https://www.e-thieme.de/erster-poetry-slam-nach-der-sommerpause/ https://www.e-thieme.de/erster-poetry-slam-nach-der-sommerpause/#respond Sat, 20 Sep 2008 06:04:04 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=547 Einen furiosen Start in die neue Saison erlebte der Augsburger Poetry Slam gestern Abend: Vor ausverkauftem Haus traten wieder Slammer aus Augsburg (mit einer starken offenen Liste), München (Grög!) und Nürnberg (Michl Jakob) gegeneinander an. Abwechslungsreiche Beiträge und gugelaunte Gäste – was will man mehr? Es wurde ein flotter Abend mit durchgängig spannenden Texten – und viel zum Lachen gab es auch wieder!

Den ersten Block startete Nils Rusche, der übrigens auch Augsburg beim diesjährigen German International Poetry Slam (aka National Slam) in Zürich vertreten wird. Rusche präsentierte einen nigelnagelneuen Text: „Der Plan“. Er klärte uns über die Weltverscwörung der Tauben auf; im Endeffekt standen sie hinter der Entwicklung von Windows und Emo Punk und verdrängten sogar den Elefanten als biblisches Friedensymbol. Sehr lustig! Nach ihm folgte Henry Schwarz mit mehreren Gedichten: „Ich möchte endlich wieder etwas Neues spüren!“ Bewegend, tief und dramatisch wie eh und je. Ihm folgte Grög! Er outete sich als Mitglieder der Anonymen Poetiker. Verzweifelt kämpfe er nun gegen das Reimen und Dichten an und ist jetzt schon zwei Wochen Prosa. Ihm folgte Albrecht Rau mit Einblicken in Ameisenhaufen, Erwachsenabteilungen von Videotheken und Musenküsse. Grög! wurde ins Finale geklatscht.

Zweiter Block: Matylda, die leider nach Trier ziehen wird und somit wohl einen der letzten Augsburger Slams für sie besuchte, hatte drei Gedichte mitgebracht, darunter ziemlich heftig: „Zerschmetterlinge“. Katharina war die nächste Autorin, die von der Glücksfee gezogen wurde. Die hatte einen Bush-kritischen Text dabei und meinte „Bombing for Peace is like Fucking for Virginity!“ Michl Jakob aus Nürnberg, MC diverser fränkischer Slams, sprach sich zunächst gegen das Papier als solches aus und rief zu dessen Verbot auf! Was hatte Papier nicht schon alles an Bösen in diese Welt gebracht: Zeugnisse, Geld, Gesetze und Marschbefehle! Was wäre, wenn es keines mehr gäbe? Sein zweiter Text war der „Fragen“-Test, in dem er tausend Fragen aufstellt – und keine beantwortet. Letzte Autorin an diesem Abend: Cornelia Koepsell die äußerst amüsant in einer Kurzgeschichte über das Heilfasten berichtete. Sehnsüchtig wartete sie bei diesem auf die endlich einzutretende Glückseligkeit – die sich aber trotz Einläufe und anderer Torturen einfach nicht einstellen wollte. Michl Jakob wurde ins Finale applaudiert.

Dort standen sich dann zwei große Performer gegenüber – und selbstverständlich setzten beide auf die Humorkarte. Grög! las seinen Butt-Text, in dem er wieder den Beweis erbrachte, dass unerfüllte Liebe einfach literarisch am produktivsten ist! Michl Jakob las sein Manifest der Nacktheit – und warb dafür, dass sich das Publikum sofort die Hüllen vom Leibe reißen sollten. Leider erfolglos – aber: „nice try!“. Beide Finalisten ernteten frenetischen Applaus. Grög! setzte sich jedoch dann schließlich durch und gewann den 109. Lauschangriff für sich! Gratulation!

Der nächste Slam findet am 17.10. statt und wird ein ganz besonderer Abend, da an diesem Termin der Lauschangriff 10 Jahre alt wird. Unterstützt wird der Abend von den Musikern der Jubilee Beachrockerz (Deniz Khan und Badan Giussani) und den Autoren Gauner (Berlin), Martin Geier (Nürnberg), Sarah Hakenberg (Straßbourg) und Iris Schwarz (Berlin).
Mehr Infos unter
www.slam-augsburg.de

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Slam im April: Helden des Alltags und Hardcore-Schnarchen https://www.e-thieme.de/slam-im-april-helden-des-alltags-und-hardcore-schnarchen/ https://www.e-thieme.de/slam-im-april-helden-des-alltags-und-hardcore-schnarchen/#comments Sun, 20 Apr 2008 05:25:37 +0000 http://www.e-thieme.de/?p=362 Horst ThiemeBamberg (Nils Rusche), Innsbruck (Stefan Abermann), München (Grög!) und Wetzlar /Almuth Nitsch) – zum Augsburger Slam kommt man von weit her. Aber auch die Augsburger Lokalmatadoren sind nicht ohne und bringen jedes Mal wieder geniale Texte mit, die selbst weit gereiste Slammer ins Schwitzen bringen können. Beim Battle der Poeten ging es auch im April heiß her! Ein äußerst kurzweiliger Abend war am 18.4. auch dieses Mal garantiert…

Grög! (Photo: Heiner Lange)Erster Block
Für Almuth Nitsch aus Wetzlar und Siegerin des Dezember 2007-Slams ist alles rosa. Zumindest wenn man ein Mädchen ist. Denn: „Jungs sind hellblau und saudoof!“ „Ach!“, so endete Nitsch, „wäre ich nur bunt geworden!“ Ein fulminanter Start in den ersten Block, sehr amüsant! Die zweite Slammerin am Abend war Matylda, die zwei Frühlingsgedichte mitgebracht hatte, darunter „Zustand“: „Schwer ist es Dich zu lieben, noch schwerer ist es, es nicht zu tun!“ Ihr folgte der Münchner Meister cholerischer Alltagslyrik, Grög. Er erregte sich in seinem meisterlich gereimten Gedicht „Ruhe in der kleinen Stadt“ (was nicht auf Augsburg gemünzt war) über Laubblasgeräte und einem daraus resultierendem Nachbarschaftskrieg. Endlich wurde geklärt, warum Frührentner „Frührentner“ heißen: Weil sie nämlich so früh aufstehen, um Lärm zu machen! Sabine Schellinger schwärmte in „Der neue Zahnarzt“ für den Halbgott in weiß. Ein Zahnklempner zum Verknallen – sehr lustig! Das Publikum klatschte Almuth Nitsch ins Finale.

Nils RuscheZweiter Block
Michael Friedrichs präsentierte seinen Text, den er im Nuyorican Poetry Slam (New York) vorgetragen hatte: „I’m Mike from Augsburg, close to Munich (…) not a huge capital, but with enough Kapital!“ Thomas Laschyk, zum ersten Mal auf der Augsburger Slambühne, hatte Gedichte mitgebracht, davon eines, das sich quasi von alleine schrieb – „Ein Genie irrt sich nie!“ Der Innsbrucker Autor Stefan Abermann stellte „Helden des Alltags vor“, Menschen mit ungewöhnlichen Namen und deren Leiden. Wie zum Beispiel Rosa Schlüpfer, Angela Busen oder Hertha Ficken. (Nur noch ganz nebenbei: Abermann organisiert die Innsbrucker Lesebühne „Text ohne Reiter“). Letzter am Abend: Nils Rusche (Bamberg, Mitglied vom Team Schreibstoff) mit seinem Gedicht „Fünf“. „Wir stehen im Licht und blinzeln und wissen nicht, welcher Weg zu gehen ist.“

Stefan AbermannFinale
Im Stechen der beiden Sieger der ersten beiden Blöcke trafen dann Almuth Nitsch und Stefan Abermann aufeinander. Nitsch wählte einen politischen Text gegen das neue Fernmeldegesetz, der durchsetzt war mit Codewörtern wie „Bombe“, „Terror“ und „Taliban“, um dem zunehmenden Überwachungsstaat ein Schnippchen zu schlagen. Abermann setzte auf einen lustigen Text über seine fiktive Freundin, die so schnarcht, das einem eine Ader im Gehirn platzt und der Schließmuskel versagt… Nach mehreren Jurybefragungen einigte man sich auf Unentschieden. So hat der April-Slam einen Doppelsieg von Almuth Nitsch und Stefan Abermann! Gratulation!

Der nächste Slam findet am 9.5. statt – mehr Infos auf der Webpage des Augsburger Poetry Slams.

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