Schon Walther von der Vogelweide hat es getan. Und höchstwahrscheinlich auch die Urzeitmenschen in ihren verrauchten Höhlen! Sie saßen im Kreis und haben sich ihre Lieder vorgegrunzt, später gesungen und dann irgendwann auch einfach nur noch hochmelodiös und rhythmisiert gereimt. Und ein begeistertes Publikum hat zustimmend gebrüllt, gejubelt oder einfach nur geklatscht …
Und irgendwann, irgendwann hat irgendjemand angefangen zu behaupten, dass hohe Literatur nicht Spaß machen, dass man sich nicht emotional dazu äußern dürfe. Dass die beste Form der Teilhabe an künstlerischen Leistungen anderer eine verkrampfte Körperhaltung erfordere und sich maximal so viel Freude im Gesichtsausdruck des Kulturgenießers widerspiegeln müsse wie bei einer Hämorrhoidenverödung an einem verregneten Montagvormittag.
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