Hunde, die Belletristik lesen, bellen nicht: Der April Slam!

Drei Franken und ein MĂŒnchner gegen die gesamte Augsburger Poetenschaft. Aus Ansbach kam Sieglinde Holzknecht, aus Erlangen kam Lukas Fassnacht und Felix Kaden und aus MĂŒnchen Dan Cotletto. Ein fettes Line-Up – aber die Augsburger konnten dagegenhalten. Letztendlich kam es zum Showdown mit ĂŒberraschendem Ende.

Michael FriedrichsCaren Stegelmann aus Friedberg liess „die Beine im kalten Wasser baumeln / zwischen den Zehen das kĂŒhle Gras“. Sie nimmt in „ZeittrĂ€ume“ das Leben selbst in die Hand „bar und ohne Wechselgeld“. Ein schöner, ein poetischer Start in den April-Slam! Lukas Fassnacht performte „Sophie“ – ein Text ĂŒbers Fernsehen. Lieber die Glotze gleich auslassen, so das Motto! Michael Friedrichs stellte seinen Beitrag zum Bastei-LĂŒbbe Wettbewerb „Ein Mann und eine Frau treffen sich nach 10jĂ€hriger Trennung am Bahnhof wieder“ vor. Lange haben die beiden sich nicht gesehen und er wartet am Bahnhof auf ihre Ankunft. Doch stattdessen taucht plötzlich eine andere Frau auf – seine alte Liebe…
Über die aktuelle, den Krieg verniedlichende Bundeswehr-Werbung regte sich Felix Kaden auf. In „Revolverheld“ thematisiert er das verharmlosende RĂ€uber und Indianer-Spielen im TV-Spot. „Das Zeug gehört abgeschafft! Schluss mit der Gewalt!“

Chris WeiblenDas Leben erleben – Dan Cotletto aus MĂŒnchen plĂ€dierte fĂŒr das Echte, Unkommerzielle das es gilt, mit jedem Zentimeter zu fĂŒhlen: „Leckt’s mi doch alle moi am Arsch!“ Chris Weiblen sprang auf das Kommerzthema an und las ĂŒber die eher mehr als weniger unglĂŒcklichen Fusionen von LĂ€den, wie zum Beispiel McDonalds und BuchlĂ€den, Burgerking und Big Ben. In „Blaupausenbetrachtungen“ stellte Sieglinde Holzknecht Sprichworte unter eine Probe: „Hunde, die Belletristik lesen, bellen nicht“. Aber das kommt wohl davon, wenn man Ritalin statt Traubenzucker bekommt… Letzter Slammer der Vorrunde war Peter Knuhr mit „Das PlĂ€rrer-RĂ€tsel“. WĂ€hrend der PlĂ€rrer in NĂŒrnberg eine hĂ€ssliche Verkehrsinsel ist, ist der PlĂ€rrer in Augsburg zwar auch hĂ€sslich, aber dort parken Autos. Oder beim PlĂ€rrer-Volksfest fahren sie Autos, wenn auch kleinere. Doch warum?

Preise

Im Finale trafen sich Lukas Fassnacht und Chris Weiblen. Lukas las vom Drogenbaron und Chris von einer MĂ€useline. Nun musste das Publikum entscheiden. Eine Applausabstimmung, die zweite, die dritte. Letztendlich eine harmonische Entscheidung: Hippie-Sieg, beide zusammen! Gratulation!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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