Einen guten Start versprach der gestrige Lauschangriff fĂŒr das Jahr 2006. In einer total ausverkauften KresslesmĂŒhle drĂ€ngten sich die Zuschauer um wenigstens noch einen Stehplatz zu ergattern. Und auch die Autoren mussten bibbern, da die Wahrscheinlichkeit von der Liste gelost zu werden, sich zunehmend verringerte, je mehr sich auf die Autorenliste schriebenâŠ
Norbert Mayr hatte das GlĂŒck, als erster gelost zu werden und er stellte sogleich ein neues Kapitel aus âBetula und Soldanella auf der Suche nach dem gröĂten Baum der Weltâ vor, in der ein SchĂ€fer den beiden Kindern erzĂ€hlt, wie die Musik auf die Erde kam. Gleich nach ihm folgte ein weiterer alter Bekannte des Augsburger Slams, Wolfgang Wilholm, der aber schon lange nicht mehr auf dieser BĂŒhne zu sehen war. Er hatte mehrere Gedichte mitgebracht, darunter âKonsumverdrossenheitâ, in dem unter anderem auf die bratfettgeschwĂ€ngerte Luft der City Galerien dieser Welt eingegangen wurde. Neu beim Augsburger Slam: Martin Bursay, der in einem Hiphop-Raggamuffin-Style die âGeschichte von PHâ erzĂ€hlte. In seinem wunderbaren Flow rapte er eine mĂ€rchenhafte Geschichte. Das Publikum wertete dann aber doch Daniel Gruber, ebenso zum ersten Mal auf den Brettern der Augsburger Slam-BĂŒhne, der in seiner Story âDas alte Opernhausâ Gott begegnete â und Mitleid mit dem unerregten Erreger bekam.
Zweiter Block: Wolfhart Sitter prĂ€sentierte aus seiner âWilde Tageâ-Sammlung diverse Lyrik, darunter âLangsam wirst Du gröĂerâ, âHey Babyâ und âPrinz der Jongleureâ. Andreas von der Hecken brachte das Publikum mit seiner âHommage an ein Autoâ zum Lachen â eine tolle Liebesgeschichte, die tatsĂ€chlich ein Happy End findet. Der Gröbenzeller Poetry Slam Master Jan Haas hatte sich auch auf die Liste geschrieben â und kam auch prompt dran. In seiner âAldiâ-Geschichte versucht er verzweifelt eine Kassiererin zu ĂŒbertrumpfen und schneller einzupacken, als sie tippt. Ein nicht zu gewinnender Wettkampf⊠Last but not least Martin Harnisch, der mit den Gedichten âIch schlachte Gedankenâ, âIch wĂ€re mehr bei Dirâ und seiner Drachen-Ballade âFeuerhauchâ sein Slam-Debut gab. Jan Haas wurde ins Finale geklatscht.
Im Finale ĂŒberzeugte dann dieser auch das Publikum und darf so nun seinen nĂ€chstwöchigen Gröbenzeller Slam als Augsburger Slammer des Monats und Moderator in Personalunion begehen. Danach wurde wieder lange und ausdauernd in der Helsinki-Bar unter dem Motto âRattikkakeskusteluntanssitâ gefeiert (unter diesem Titel lief diese Polarlounge Clubnight mit DJ Tom B and Guest & Live Percussion).
Weitere Infos finden sich wie immer auf der Homepage des Lauschangriff-Slams: http://slam-augsburg.de