Dezemberslam: Geld, Liebe und Kultur

Weit waren sie wieder angereist – die zum Augsburger Poetry Slam „Lauschangriff“ eingeladenen Slammer kamen diesmal aus Marburg (Bo Wimmer), der Oberlausitz (Udo Tiffert) und auch aus Altusried (Dominik Schick). Von traurigen bis zu lustigen Texten, von gereimten Gedichten bis zu wunderschöner Prosa gab es die volle Bandbreite an Slam! Abgerundet wurde der Abend durch ein sehr spannendes und abwechslungsreiche Dreierfinale am Ende!

Dein Freund der Barkeeper
Was machen eigentlich die Nahrungsmittel im Kühlschrank, wenn das Licht ausgeht? Da kämpft das Gemüse von der Biofraktion gegen die Genaprikose und den israelischen Kampfapfel… In Sarah Maria Nordts „Küchen-Guerilla“-Story haben die Öko-Weicheier leider keine Chance! Sehr lustig! Gleich als nächster kam Jürgen J. Jäcklin (ehemaliger Mitredakteur und Autor bei Zeitriss – Blätter zur Sprachbewegung) auf die Bühne. Er erzählte von einem Mann, der alles verloren hat. Seinen Job, seine Wohnung, seine Frau. Nach Jahren auf der Straße versucht er wieder Kontakt zu seiner Jugendliebe aufzubauen – jedoch vergeblich… Bo Wimmer aus Marburg ist ein Kneipenschreiber. Aber weil es so schwer ist, in immer nur in Kneipen zuschreiben, hat er angefangen zu trinken. Früher, als er noch Fußballer werden wollte, war der Tormann sein bester Freund: Jetzt ist es der Barkeeper. Der lässt ihn alles reinballern, bis er auf allen Vieren zur Ecke robbt… Peter Knuhr beendete den ersten Block mit einer kurzen Geschichte über einen betrogenen Mann, der sich an seiner Frau mit Hilfe von Voodoo rächt…
Das Publikum konnte oder wollte sich nicht entscheiden – und so kamen sowohl Sarah Maria Nordt als auch Bo Wimmer ins Finale!

Statistische Weihnachten
„Warum bleiben wir stehen? Wir haben nichts zu verlieren!“ Der Altusrieder Dominik Schick machte sich auf die Reise zu sich selbst. „Auch wenn wir nicht wissen, wo wir hin wollen, so wissen wir doch, was nicht ist, wo wir sind!“ Christian Weiblen – letztes Mal noch als Irrelephant aufgetreten – erzählte von Karl. Karl liebt Regelmäßigkeiten. Er arbeitet beim Amt für Statistik. Aber jetzt sind ja nur noch wenige Tage bis Weihnachten – und er hat bis jetzt noch keine Geschenke für seine Familie gekauft. Die weiteste Anreise hatte Udo Tiffert. Er kommt aus Rothenburg / Neiße (Oberlausitz). Er las mehrere Geschichten aus seinem jüngsten Buch „Am Hüftschwung der Maschinen“ – darunter einen Zyklus von Texten, die uns seine Heimat in der Oberlausitz näher brachte. Wolfhard Sitter beendete die Vorrunde mit mehreren frei vorgetragenen Gedichten, darunter „Wir sind alle nur Gäste!“ Christian Weiblein zog ins Finale ein!

Große Themen
Es kommt nicht oft vor, das wir in Augsburg ein Dreierfinale haben – aber wenn, dann wird es meistens noch einmal extra gut. Die drei Kombattanten hatten Texte zu Geld (Sarah), Liebe (Bo) und Kunst (Christian) mitgebracht. Drei große Themen, drei gro0e Entscheidungen. Nach kurzem Hin und Her konnte sich Christian Weiblen als Sieger des Abends durchsetzen – zum zweiten Mal in Folge! Gratulation!

Alle Fotos wurden von Simon Schwager geschossen. Vielen Dank!

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