Augsburger Poetry Slam im Februar

Wehwalt KoslovskyUnd schon wieder war die KresslesmĂĽhle bis auf den letzten Platz ausverkauft. Kein Wunder – hatten sich doch wieder Top Slammer aus ganz Deutschland eingefunden, um in Augsburg auf der BĂĽhne zu stehen. Neben Wehwalt Koslovski, der dieses Mal als Opferlamm aus seinen Studien zur Topographie verbaler Schwachsinnigkeiten vortrug, waren neben Sarah Hakenberg (Berlin) und Marc-Oliver Schuster (Bielefeld) auch Nicolai Eckerlein (Konstanz) nach Augsburg gekommen.

Marc-Oliver Schuster aus BielefeldAlbrecht Rau machte den Auftakt und las aus seinen kĂĽrzlich in Amerika entstandenen Gedichten “Plastik” und “Alltagsrituale” und gab auch tiefere Einblicke in “Idealbesetzung eines Single-Doppelbettes”. Henry Schwarz konterte ebenso mit Lyrik: “Weck mich aus der Unvernunft / und helf mir Träume festzuhalten” – das Gedicht fand sogar seine Mutter gut, wie Henry Schwarz berichtete. Aber auch das Publikum war begeistert. Nummer drei am Abend: Marc-Oliver Schuster mit seiner grandiosen Katzen-Quadrologie. Er wählte “Katze ist krank” aus, bei der seine arme Katze Taylor mit ihm sogar bis zum Papst fährt, um wieder gesund zu werden. Weder ein Tierarzt noch ein Skinhead kann ihnen dabei in die Quere kommen… Letzter im ersten Block war dann Peter Knuhr der mit “Oberwiesenfeld” nicht nur einen bestimmten MĂĽnchner Stadtteil vorstellte, sondern auch einen RĂĽckblick auf das letzte Jahrhundert und seine Familie gab. Schuster wurde mit einer knappen Entscheidung gegen Knuhr ins Finale geklatscht.

Nicolai Eckerlein aus KonstanzDer zweiter Block wurde von Sarah Hakenberg eröffnet. Sie las aus ihrer Serie “Meine absurden Liebhaber” die 91. Folge, die mit “Schorsch” ĂĽberschrieben ist. Auf der Suche nach einem neuen Liebhaber verlegt sie sich in dieser Folge auf ein Priesterseminar, bei der nicht nur ein besonders gutaussehender Priester bekehrt werden kann, sondern auch ein Sprachfehler eine besondere Rolle spielt… “Tritt fest auf / mach’s Maul auf!” schrie Dieter Mayr dem Publikum entgegen, als er die BĂĽhne betrat. Seine weiteren Gedichte: “Herzschlag” und “Wie’s anfängt weiĂź keiner so genau”. Vom Bodensee kam Nicolai Eckerlein nach Augsburg. Er hatte Prosa und Lyrik im Gepäck und präsentierte von beidem eine Auswahl – neben dem Text “TĂĽren öffnen sich” auch eine Ode an die Band “Japanische Kampfhörspiele“. Als letzter vor dem Finale wurde Lienus Nguyen gezogen, der Gedichte aus seinem im Wissner Verlag frisch erschienenen Buch “das herz der Sprache” vorlas, wie z.B. “1001 Nacht” oder “Unter einem Gingko Baum”. Sarah Hakenberg wurde ins Finale geklatscht.

Finale: Sarah Hakenberg und Marc-Oliver SchusterIm Finale traten dann die beiden weit gereisten Autoren Hakenberg und Schuster gegeneinander an – und lasen beide Beziehungstexte. Sarah Hakenberg die 204. Folge ihrer Serie – diesmal nach “Sabine” benannt, bei dem es sich herausstellte, das Singlechats nicht immer ein KnĂĽller sind und Marc-Oliver Schuster erklärte, wie er denn ĂĽberhaupt zu seiner Katze kam. Beide performten groĂźartig! Es ging nicht anders, es musste sein: Ein Doppelsieg musste her!

Deswegen: Poetry Slammer des Monats Februar 2007 sind dieses Mal Sarah Hakenberg und Marc-Oliver Schuster! Gratulation!

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