10 Jahre Slam in Augsburg

Am 17.10. fand in der Kresslesmühle der zehnte Geburtstag des Augsburger Poetry Slams statt. 10 Jahre Slam – das sind 110 Veranstaltungen und 1100 Auftritte seit 1998. Und noch weit mehr! Denn zusätzlich standen viele weitere Slammer außer Konkurrenz auf der Augsburger Slam-Bühne. Darunter der Gründer der weltweiten Slam-Bewegung, Marc Kelly Smith.
Zum Jahrestag spielten die Jubilee Beachrockerz (Deniz Khan und Sebastian Giussani) auf, die an dem Abend ihre neue Platte vorstellten: Soje Deschmegre. Das ist eine Abkürzung für „Songs jenseits der Schmerzgrenze“. Aus Berlin waren die Slammer Gauner und Iris Schwarz angereist, aus Strasbourg Sarah Hakenberg. Natürlich war auch das Augsburger Slammer-Feld angetreten, um das Jubiläum zu feiern!

Zur Einführung beider Blöcke stellten sich die beiden Augsburger Vertreter des diesjährigen German International Poetry Slam / GIPS, der deutschsprachigen Champions League der Slammer, vor. Dieses Jahr vertreten Nils Rusche und Serkan Erol die Schwabenmetropole. Beide traten als „Opferlämmer“ (d.h. außer Konkurrenz) auf, um die Stimmung anzuheizen. Und natürlich auch, um noch weitere „Trainingseinheiten“ für den Züricher Wettbewerb zu genießen… Und selbstverständlich konnte man auch wieder Deniz Khans Freestyle-Rap erleben – genial!

Erster Block
Gabriel Kretz – zum ersten Mal auf einer Slam-Bühne – fing seinen Vortrag zunächst eher im Stil eines Standup-Comedians an. Schließlich kam er dann doch noch zu seinen Gedichten, die zwischen Kalauer und Ernst changierten. Peter Knuhr (im GIPS 2005 in Leipzig für Augsburg angetreten) präsentierte wieder einer seiner köstlich-skurrilen Kurzgeschichten: Ein Pärchenabend beim Chinesen eskaliert dank seltsamer Zutaten – quasi ein LSD Albtraum mit Ente süßsauer. Rap-Poet Gauner hatte auch von einem merkwürdigen Tag zu berichten: In der Jackentasche eines Mannes reiste er in seine Vergangenheit. Er arbeitete höchstprofessionell mit den Beachrockerz, die alle Slammer auf Wunsch musikalisch begleiteten,  zusammen – kein Wunder, den auch Gauner hat erst letztes Jahr eine Platte herausgebracht (auf www.inwirklichkeittraeumer.de sind auch Ausschnitte). Den Abschluss machte Albrecht Rau der mit seinem Klassiker „Bauhaus-Rap“ glänzte. Ist übrigens neben anderen Texten/Liedern auch auf seiner MySpace-Page zu hören.
Gauner wurde von der Publikums-Jury ins Finale gevoted.

Zweiter Block
Die literarische Kabarettistin Sarah Hakenberg war wieder in Augsburg! Sie las aus der Reihe „Meine absurden Exfreunde“ eine relativ frühe Folge – nämlich Nummer 44 mit der Überschrift „Erwin“. Ihr Einschlafproblem kostete ihr fast das Leben. Denn nach 65 Stunden Schlafentzug können sensible Gemüter sterben. Und sie war verdammt knapp dran. Stefan Heim war anscheinend stark beeindruckt und versuchte ein gutes Bild abzugeben. Er verbesserte zunächst seine Körperhaltun und pumpte sich zunächst mit 10 Liegestützen vor seinem Auftritt auf, um anschließend seine „Straßenbahnromatik“ vorzustellen. Die Berliner Jungslammerin Iris Schwarz berichtete von ihrer Schreibblockade. Diese versuchte sie zu überwinden, indem sie über Schreibblockaden schreiben wollte. Konkreter gesagt, wie sie mit einem Text über Schreibblockade ihre Schreibblockade überwindet. Letzter Slammer war Markus Schmalzried, der das Lied „Im Frühtau zu Berge wir zieh’n“ auf den Aktienmarkt zu adaptieren versuchte – leider verunglückte das Experiment. Sarah Hakenberg wurde ins Finale geklatscht.

Finale
Gauner rappte von einer „Filmverführerin“ und Sarah bestand darauf: „Ich bin nicht süß“.
Und gewann damit auch den Abend. Gratulation, Sarah!

Der nächste Slam findet am 14.11. im Rahmen der Tollhaus-Party im Augsburger Rathaus statt. Der Slam wird dabei im Sitzungssaal des Stadtrates gefeiert! Da die Party kostenlos ist, gibt es dieses Mal keinen Kartenvorverkauf! Mehr Informationen unter www.11tausend.de.

  1. Danke dass Sie diese Erinnerungen festgehalten haben! Ich hoffe es geht Ihnen gut!
    Mit freundlichem Gruss

    Gabriel Kretz

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